Panama Teil 2
Durch die Peninsula de Azuero nach Playa
Venado und weiter nach Santa Catalina zum Surfen
vom 20. Mai 2003 bis 05. Juni 2003
Durch Panama - Reiseabschnitt 10
Nach Playa Venado zum Surfen
Mittwoch den 28. Mai heisst es Abschied nehmen von El Valle und Manfreds
herzlicher Gastfreundschaft, wir fahren weiter ueber Penonome nach Chitre
bis an die Suedspitze der Halbinsel Azuero. Da wir nie wissen wie die Strassen
sind, ob geteert oder Dirtroad, fahren wir zeitig los denn es sind ca.
250 km. Als wir in Pedasi, einem kleinen beschaulichen Ort, gegen 16 Uhr
ankommen, sehen wir eines der seltenen Tourismusbueros. Von den Angestellten
werden wir nett empfangen und alle bemuehen sich sehr um uns. Vor etwa
2 Stunden sei die Miss Universum 2002 (aus Panama) hier gewesen, erzaehlt
man uns und Ralf bedauert es sehr, sie so knapp verpasst zu haben. Zur
Zeit wird die neue Miss Universum im grossen Stil in Panama City gewaehlt,
die Festivitaeten dauern eine Woche und jeden Abend werden die Shows im
Fernsehen gesendet. Die Miss Germany ist am unattraktivsten von allen
und wir fragen uns wie sie zu diesem Titel gekommen ist. Wirklich schade,
denn hier zeigen sich die schoensten Frauen aus der ganzen Welt. Die Wahl
faellt auf Miss Puerto Rico.
Im Tourismusbuero versichert man uns, dass die letzten 30 km bis Playa
Venado in excellenter Verfassung sind und wir denken uns ja, ja wenn die
genauso mit Schlagloechern durchsetzt ist wie die letzten 50km, schaffen
wir es nicht vorm Dunkelwerden. Doch zu unserer Ueberraschung erwartet
uns eine superneue Strasse in dieser Abgeschiedenheit. Sie ist so selten
befahren, dass es sich Heerscharen von rosaroten Krebsen auf der
Strasse gemuetlich macht. Als wir uns naehern fluechten manche nach rechts
und links, oder ducken sich. Es hilft ihnen nicht sehr viel und ich fahre
einige dieser Delikatessen platt.
Nachdem wir durch einsame, gruene Huegelandschaften Playa Venado erreicht
haben sind wir enttaeuscht. Es stehen 5 Cabinas am Strand und es gibt
ein einfaches Restaurant dort. Der Besitzer sagt uns, dass wir hier campen
koennen. Es ist uns irgendwie zu einsam und so fahren wir zurueck zum Playito
Resort, der einzigen Unterkunftsmoeglichkeit hier. Eine schmale Zufahrtsstrasse
bringt uns vor das Eingangstor vor dem 2 ausgewachsene Strausse hin- und
herlaufen. 2 Panamesen kommen an das Tor und ein kleiner Hund verbellt
die beiden Strausse, die auch tatsaechlich ein paar Meter weiterlaufen.
Waehrend wir durch das Tor fahren, muss einer von den Jungs die Strausse
in Schach halten.
Das ist
hier wie im Zoo
Die Anlage gehoert einem Amerikanischen Ehepaar und ist noch recht
neu. Sie wird in der Abwesenheit der beiden von einer Panamesischen Familie
betreut. Wir sind die einzigen Gaeste und finden einen Stellplatz mit Blick
aufs Meer. Keine 10 Minuten spaeter fallen die ersten Moskitos und schwarze
Winzstechmuecken ueber uns her. Wir fluechten in den Camper, doch die winzigen
Plagegeister passen locker durch unsere Mueckennetze. Also alle Fenster
komplett zu und Ventilatoren an. Draussen an der Camperwand versuchen sie
verzweifelt ins Innere zu gelangen. Mitten in der Nacht wird der Stromgenerator
ausgeschaltet und wir schwitzen wie verrueckt ohne die Ventilatoren,
an Schlaf ist da nicht zu denken.
Vom Affen gebissen
Als wir dann am naechsten Morgen, gewappnet mit Autan und brennenden
Moskitocoils uns gemuetlich zum Fruehstuecken hinsetzen wollen, seilt sich
ein kleiner schwarzer Bruellaffe vom Baum und setzt sich mitten auf unseren
Tisch. Er kugelt unsere Wassermelone etwas hin und her und nimmt sich aber
dann einen Muffin, den er laut schmatzend verspeist. Waehrend wir nicht
so recht wissen wie wir ihn wieder vom Tisch bekommen, nutzt ein Emu unsere
Unachtsamkeit und fixiert unsere Broetchen. Ralf rettet sie schnell in den
Camper. Ich schneide etwas Wassermelone auf und gebe dem Aeffchen ein Stueck,
auch dies wird schmatzend und tropfend, er sitzt inzwischen ueber
mir auf dem Baum, verspeist. Als Ralf versucht die ganze Szene zu
filmen , kommt einer der riesigen Ara Papageien im Tiefflug an und ziehlt
auf Ralfs Kopf. Er kann gerade noch ausweichen. Auch der Papagei setzt sich
auf den Tisch und versucht sich zu bedienen, und da auch er immer beissen
will, haelt Ralf ihn mit einem Zweig in Schach.
Unter dem Tisch laufen Unmengen von neugierigen Huehnern herum, waehrend
die Emus uns langsam umkreisen und auf die Wassermelone schielen.
Ich gebe ihnen die Schale und waehrend sie essen, hangelt sich das Aeffchen
ueber ihnen am Baum herunter und zieht einen der Emus an den Federn. Er
geht fluechten. Der kleine Affe wird zutraulich und faengt an uns zu nerven.
Er springt von oben aus dem Baum bei mir oder Ralf auf den Kopf, klettert
am Arm entlang und beisst in die Haende oder schmeisst sich auf den Boden
um am Bein wieder hochzuklettern. Bei Ralf sitzt er am liebsten auf dem
Kopf, wahrscheinlich liegt es an Ralfs dunkler Haarfarbe, die seinem Fell
aehnelt. Er zieht an den Haaren, macht es sich gemuetlich oder versucht
Ralf in der Nase zu bohren. Er sieht mit seinen grossen schwarzen Kulleraugen
superniedlich aus, aber er nervt auf Dauer ungemein. Trotzdem spielen wir
noch eine Weile mit ihm und irgendwann wird er endlich muede und legt sich
im Baum schlafen.
Wir wollen weiter, es ist zwar sehr schoen hier, aber die Moskitos
machen es unerttraeglich. Ralf geht in Playa Venado zum surfen und ist
in einem Beachbreak der einzige Surfer weit und breit. Ich kaempfe derweil
mit den Winzmuecken und sitze wild um mich schlagend vor dem Auto und versuche
zu lesen. In Pedasi, dem kleinen netten Ort, bleiben wir in einem kleinen
guenstigen Hotel. Hier kennt jeder jeden, als geht sehr beschaulich zu und
Touristen verirren sich selten hier her. In dem einzigen Restaurant gibt
es eben das zu essen was gekocht wurde. Ein Gericht und fertig fuer umgerechnet
1.50 Dollar.
Zum entlegenen Surfspot Santa Catalina
Am Freitag gehts weiter nach Santa Catalina, einem uns empfohlenen
Surfspot. Er liegt weiter noerdlich, an der Suedspitze einer weiteren
Halbinsel, etwa 100 km von der PanAm entfernt. In Santiago biegen wir ab
in Richtung Sona. Die Strasse ist einigermassen gut bis hierhin und ebenso
die weiteren 50 km bis El Tigre. Die intensiv gruenen, huegeligen Landschaften
sind kaum besiedelt. Ab und zu passieren wir ein Dorf aus Bambushuetten
die Schilfgedeckt sind. Die Menschen, die hier leben, sind arm. Doch alle
winken uns freundlich zu und erklaeren uns eifrig den Weg, wenn wir mal
wieder fragen muessen. Bei El Tigre beginnt die Dirtroad wo wir sicher noch
1 1/2 Stunden fuer die 30 km bis Santa Catalina brauchen. Es hat viel geregnet
uns so muessen wir immer wieder durch groesse, rotschlammige Pfuetzen. Zum
Sonnenuntergang kommen wir in den Ort, in dem etwa 200 Menschen in ihren
Huetten leben. Eine Handvoll Auslaender haben sich Hauser gebaut und bieten
Cabanias an. Wir kriegen die Empfehlung zu Kenny zu fahren und tasten uns
weiter vor durch den roten Schlammweg. Als wir auf das Grundstueck fahren,
ist kein Mensch da, aber ein Radio laeuft im Haus. Wir entscheiden uns
hier stehenzubleiben, zumal wir keinen anderen Platz wissen.
Mitten in der Nacht, um 1.30 Uhr kommt ein Gelaendewagen angefahren
und mit ihm Sammy, der hier wohnt. Er ist aus Panama und ihn interessiert
eigentlich nur wie die Wellen waren. Wir koennen bleiben. Wir haben Strom,
Toilette und eine Dusche. Das Haus ist von Kenny Anfang der 70er Jahre gebaut
worden und hat einen direkten Blick auf den Pointbreak vo Santa Catalina.
Es kommen noch mehr Boogieboarder aus Panama fuers Wochenende und sie sind
alle supernett, nicht so ein cooles, aufgeregtes Surfergehabe wie man es
sonst so kennt, einfach richtig nett. Das eine Maedel war Panamas Nummer
1 im Boogieboarden, sie waren alle gut. Wir tauschen Adressen und laden sie
ein, uns in Deutschland zu besuchen..zur Fussballweltmeisterschaft.
Wir bleiben bis Dienstag hier. Ralf geht Surfen mit seinem Shortboard
bei riesigen Wellen, ich zum Boogieboarden in einen kleinen Beachbreak.
Hier gibt es kaum Touristen und die Einheimischen sind freundlich und man
fuehlt sich willkommen. Ein italienischer Surfer hat einen Steinofen und macht
abends super Pizza. Hier trifft sich alles am Abend. Der Weg dorthin ist
dermassen schlammig, dass wir mit unseren Schlappen ueberall steckenbleiben.
Wir gehen barfuss weiter durch den schmierigen roten Lehm, und versuchen
unser Gleichgewicht zu halten und unsere Regenschirme festzuhalten. Die Dunkelheit
macht es, trotz Stirnlampe, nicht einfacher. Rechts und links von uns
gibt es Froschkonzerte in allen Tonlagen. Mit Schlamm an den Beinen sitzen
wir bei Bier und Gorgonzolapizza mit Salat unter dem Schilfdach am
Steinofen. Santa Catalina ist ein Ort an dem wir uns sehr wohl fuehlen, klein
und beschaulich und mit netten Leuten.
http://www.panamasurfcrowdcontrol.com
Wieder zurueck auf die Panamerikana
Am Dienstag, den 03. Juni Fruehstuecken wir noch im Freiluftcafe Forsaken,
bevor wir uns auf die Rutschpartie ueber die aufgeweichte Strasse Richtung
Sona begeben. Es beginnt in Stroemen zu regnen. Entlang der alten Panamerikana,
die durchsetzt von tiefen Schlagloechern ist und in Abschnitten aus mehr
Loechern als Strasse besteht, fahren wir im Schneckentempo zurueck auf
die Hauptstrasse. Wir brauchen 4 Stunden fuer 80 km.
In David bleiben wir 2 Tage, um noch Post zu erledigen, ins Internet
zu gehen und ein wenig einzukaufen. Nach einem Grosseinkauf gehts
am Donnerstag die 50 km zur Grenze nach Costa Rica. Es regnet wieder in
Stroemen und wir werden vom Panamanesischen Zoll auf Drogen untersucht.
Das heisst, das ganze Auto ausraeumen und in einen Raum bringen, in
dem der Spuerhund alles durchsucht. Auch der Zollbeamte schaut in alle Taschen
und zieht zwischen meiner Unterwaesche mein goldenes Schminktaeschchen heraus.
Alles wird durchsucht und der Hund springt anschliessend in unseren
Camper, um dort weiter zu suchen. Wahrscheinlich wird uns dies auf unserer
Rueckreise Richtung Amerika oefter passieren. Die Drogen werden von Kolumbien
nach Norden geschmuggelt, unsere Reiserichtung. Nach der Durchsuchung muessen
wir wieder durch die Sprayanlage und dann gehts zur Einreise Costa Rica.
Der Zoll macht gerade Mittag und so nutzen wir die Gelegenheit und gehen
in einem Restaurant ebenfalls essen.
Ralf haelt
den Fahrer bei Laune auf dem Weg nach Pedasi, auf die Azuero Peninsula
Fischer am Playa Arena, bei Pedasi
Die Bucht von Playito
Camping im Playito Resort
Die Nervensaege hangelt sich in unsere Richtung
Er ist auch niedlich, der kleine Bruellaffe
..und Ralf mag er besonders gerne
...und kann so harmlos aussehen
Am Playa Venado ist Ralf alleine in den Wellen
In Pedasi auf dem Dorfplatz
Unsere Unterkunft im Residential Moscoso in Pedasi
80 km durch kaum besiedeltes Land nach Santa Catalina zum Surfen, hier wohnen
die Menschen in Palmhuetten
Strasse nach Santa Catalina
In Santa Catalina campen wir auf Kennys Grundstueck
Es ist Ebbe und das schwarze Lavagestein ist zu sehen
Unser Fruehstuecksplatz im Forsaken Cafe
Strasse zu Kennys Haus
Catalina hat eine Superwelle und es sind wenige Leute hier
Blick auf den Surfspot
Das ist Sammy, der hier wohnt. Er ist ein Spitzensurfer
Es regnet mal wieder als wir Santa Catalina verlassen
und die Strassen sind in einem hervorragenden Zustand, da freut man
sich ueber jeden gefahrenen Kilometer
Auf der alten Panamerikana, gebaut 1940
Unsere teuerste Unterkunft bisher, 22 Dollar fuer eine Nacht
An der Grenze vor dem Zoll von Panama. Wir muessen alles ausraeumen und
werden nach Drogen untersucht.
Inzwischen macht der Zoll von Costa Rica Mittag, wir auch.
weiter nach Costa Rica
an die Surfstraende gen Norden