Panama
Teil 1
Die Panamericana ueber David und Santiago nach
Panama City, ueber Gatun Locks nach Portobello an der
Karibik , ueber Miraflores Locks nach El Valle, am Vulkan La Mesa
vom 20.
Mai 2003 bis 05. Juni 2003
Durch Panama - Reiseabschnitt 10
Als wir am 20. Mai,
um 13 Uhr an die Grenze kommen steht eine lange Schlange von Lastwagen
davor. Wir fahren vorbei und erfahren vom Zoll in Costa Rica, dass die
Zollbeamten seit morgens streiken. Um 13 Uhr wird der Streik beendet
und so kommen wir doch noch zuegig weiter. Fuer die vielen Lastwagen,
die meisten haben Bananen fuer Nordamerika geladen, die in Panama
verschifft werden, bedeutet das lange Wartezeiten und die Fahrer sind
aergerlich.
Die Einreise nach Panama geht ebenfalls recht schnell wir haben nur 2
Dollar zu zahlen.
...und dann haben wir es geschafft, wir sind in PANAMA.
Es liegen noch 500 km bis zu unserem Ziel, dem Panamakanal vor uns. Durch
tropisch gruenes, weites Weideland und bis zu 1000m hohem seichten,
bewaldeten Gebirge fuehrt uns die Panamericana bis David. In dieser
Stadt lebt ein Grossteil der indigenen Bevoelkerung Panamas. Wir finden
ein guenstiges Hotel mit sicherem Parkplatz und gehen am Abend
chinesisch essen.
Es sind noch 440 km bis Panama City, und da wir noch ein paar Straende
am Pazifik sehen wollen, fahren wir nur bis Santa Clara. Dort gibt es
tatsaechlich einen RV-Park, der von der Amerikanerin Sheila gefuehrt
wird. Auf dem Weg dorthin habe ich mich auf der wenig befahrenen
Strasse
verleiten lassen, einen LKW zu ueberholen trotz 2-fach durchgezogener
Linie. Kaum war das Ueberholmanoever beendet, tauchte hinter mir, wie
aus dem Nichts die gefuerchtete Transito Policia auf und stoppte uns.
Nun wollten sie uns ein Ticket ausstellen und brauchten eine Adresse
von
uns. Da wir aber keine angeben koennen, meinten sie nun meinen
Fuehrerschein
als Pfand behalten zu muessen, bis ich in Panama City bezahlt habe. Die
Geldbusse kann hier nicht bei den Beamten beglichen werden. Ralf sagte
aber sofort, dass er nicht einfach den Fuehrerschein behalten kann,
denn
den braucht man hier dauernd fuer die Kontrollen. Nach einigem Hin und
Her
war er wirklich so freundlich und liess uns weiterfahren, da hatte ich
grosses
Glueck.
Bei Sheilas RV Park gibt es sogar einen Pool und trinkbares Wasser aus
der Leitung. Leider kommen zur Daemmerung mal wieder Tonnen von
Moskitos und wir fluechten nach einem Bierchen mit DeutscheWelle TV in
den Camper. Am naechsten Morgen schauen wir uns den weissen
Strand von Santa Clara an und als wir uns unter eine Palapa setzen und
etwas trinken,
faengt es an wie aus Eimern zu schuetten. Da kommt Klaus ein, deutscher
Rentner aus Florida, und wir unterhalten uns eine ganze Weile. Als der
Regen weniger wird fahren wir weiter bis San Carlos Beach. Dort gibt
es ein neues Restaurant, direkt am Strand mit Blick in die ganze Bucht,
indem wir Red Snapper auf panamesisch zubereitet essen. Hektor, der
Besitzer,
bietet uns an auf seinem Grundstueck zu campen, allerdings fuer 10
Dollar
inclusive Pool. Das ist uns doch etwas zu viel und so fahren wir
weiter bis Panama City. Die Panamericana wird 2spurig und fuehrt
schliesslich ueber die grosse und einzige Bruecke "Puente de America"
ueber
den Panamakanal.
Wir sind da, irgendwie gar nicht zu begreifen..
In Panamacity
Fast ohne uns zu verfahren, finden wir zu dem im Reisefuehrer
empfohlenen Hotel mit safe parking. Es liegt einem aelteren Stadtteil
und die Zimmer sind ziemlich heruntergekommen.. doch was macht das
schon, wir sind in
Panama. Am naechsten Morgen rufe ich uebers Internet die ganze Familie
an, um ihnen mitzuteilen wo wir sind. Alle freuen sich mit uns.
Anschliessend machen wir noch einen Bummel durch die Stadt und fahren
mit dem Taxi in ein creolisches Restaurante. In Panama City sind die
Unterschiede zwischen arm und reich sehr gross, einerseits der
amerikanisierte Stadtteil Balboa mit seinen Hotels und noblen
Yachtclub, dann die heruntergekommene Altstadt Viejo, gegruendet 1673,
wo Maerkte in den Strassen stattfinden und dann die neue
Wolkenkratzerzone bei Punta Paitilla mit Luxusgeschaeften. Manche
Aussenbezirke von Panama sind eingeebnet worden, da dort die
Kriminalitaet zu hoch wurde. Leider ist es wie in so vielen Teilen der
Erde, dass die
arme, schwarze Bevoelkerung aus ihrer Not heraus kriminell wird und so
ganze
Stadtteile verunsichert.
Am Panamakanal
hier gibt es noch mehr Fotos
von den Schleusen
Am Samstag, den 24. Mai geht es weiter Richtung Colon, der
Hafenstadt am Karibischen Meer, die die Einfahrt zum Panamakanal vom
Atlantik aus einrahmt. Die Landschaft um den Panamakanal ist tropisch
ueppiges Gruen, mit Seen und Mangroven unterbrochen. Beim ersten
Versuch, um 1878, den Kanal zu bauen, sind hier fuenfzehntausend
Arbeiter an Malaria und Gelbfieber gestorben. Sie gaben 1887 auf, erst
10 % waren fertiggestellt. Im Jahre
1904 fuehrten die Amerikaner den Bau in 10 Jahren durch, er kostete 387
Mio. Dollar. Seit 1999 ist der Kanal wieder im Besitz Panamas, der
Vertrag
mit den Amerikanern war ausgelaufen. Heute sind die Passagegebuehren
eine
wichtige Einnahme fuer Panama, ein Containerschiff zahlt bis zu 100.000
Dollar,
fuer die 80 km durch den Kanal. Eine 15m Yacht zahlt etwa 600
Dollar.
Die Passage durch den Kanal dauert vom einen Ozean in den anderen etwa
9
Stunden.
Die Gatun Locks bestehen aus 3
Schleusenstufen in denen 26m ueberwunden werden, sie sind die erste
Schleuse fuer die
Schiffe vom Atlantik. Die Schiffe brauchen etwa 1 Stunde, um hier
durchgeschleust zu werden. Als Besucher steht man auf einer
Aussichtsplattform, ganz dicht an den passierenden Schiffen. Hier sehen
wir ein amerikanisches Kriegsschiff und in der anderen Schleuse eine
Art Katamaranfaehre, die in Australien gebaut wurde und auf
Jungfernfahrt zu den Kanarischen Inseln war. Die Besatzung winkt uns zu
und ich muss hier an meinen Grossvater, meinen Opa, denken, er
passierte als Kapitaen von Frachtschiffen in den 50 er Jahren des
oefteren diesen Kanal... haette ich so viele Fragen an ihn. Ich koennte
hier ewig stehen und den Schiffen aus aller Welt nachschauen, hier
trifft sich alles auf
engstem Wasserweg um sich dann wieder in den Weiten der Ozeane zu
verlieren. Dies ist ein wirklich besonderer Ort und ich freue mich sehr
dass ich hier stehen kann.
Portobelo
Am Nachmittag fahren wir 50km weiter nordoestlich nach Portobello
an die Karibik. Dieser kleine Hafen, in dem Columbus 1502 Schutz
suchte,
ist 1519 zwecks Handel gegruendet worden. Die Ladung von
Handelsschiffen
wurde von hier aus ueber die schmale Landenge, die 60km, mit Mulis nach
Panama City , dem Pazifikhafen gebracht. Francis Drake benutzte diesen
Hafen des oefteren und starb hier an einer Krankheit. Im 17 Jh.
entstand
ein castillo, ein Fort zur Verteidigung des Hafens. Es ist gut
erhalten,
incl. der Kanonenreihe und gehoert zum UNESCO Weltkulturerbe.
In diesem beschaulichen Ort gibt es leider kaum
Ubernachtungsmoeglichkeiten. So fragen wir an einer Tauchschule. Sie
haben keinen Platz, aber sind der Meinung, dass wir gegenueber auf der
Strasse sicher stehen koennen. Wir haben keine grosse Wahl, und
so essen wir hier zu Abend. Der Besitzer laedt uns zu einem Bier ein
und versichert uns, dass wir uns keine Sorgen zu machen brauchen. Und
bis zu einer naechtlichen Hunderauferei unter unserem Auto bleibt auch
alles ruhig. Beim Sonnenaufgang stehen wir auf und gehen in das
karibische Meer zwischen den Mangroven zum Schwimmen. Es ist
pluerrewarm und ueberall schwimmt so Algenkram und es hat keine
tuerkisblaue Farbe.
Ich beschraenke mich auf eine kleine Runde zumal es nun auch zu Regnen
anfaengt. Kaum bin ich aus dem Wasser, fallen die Moskitos wieder ueber
mich her.
So isses eben im Paradies..
Wir fahren wieder zurueck in Richtung Panama, um uns die andere
Schleuse auf der Pazificseite, die Miraflores
Locks anzusehen. Heute ist Sonntag und es sind jede Menge Panamesen
auf Sonntagsausflug hierhin unterwegs. Die Wartezeit auf die naechsten
passierenden Schiffe nutzen wir mit einer Fahrt nach Paraiso. Von hier
aus sind die Bauarbeiten an der neuen Bruecke, die Bilfinger und Berger
baut und Oliver, den wir
in Costa Rica trafen, mit seiner australischen Firma geplant hat , zu
beobachten. In dem kleinen Ort essen wir bei einer lustigen Schwarzen
ein creolisches Mittagessen mit gebratenen Bananen und Kokosreis. Dann
gehts zu den Miraflores Locks zurueck, wo inzwischen ein riesiges
japanisches Frachtschiff von
Toyota mit 3000 Autos geladen und 2 australische Yachten eingetroffen
sind. Hier gibt es nur 2 Staustufen bevor die Schiffe in den Pazifik
entlassen
werden. Wieder ist es faszinierenden den Ozeanriesen zuzuschauen.
Der
Ausblick hinter der Autobruecke ueber den Kanal, an der Puente de
America,
ist der letzte Blick den wir auf den Panamakanal haben. Wir sind nun
endgueltig auf der Rueckreise...
Jeder von uns haengt seinen Gedanken nach auf unserem ersten
Reiseabschnitt wieder gen Norden, es geht zurueck. Bisher war es eine
wunderschoene, wenn auch in Abschnitten anstrengende Reise, ja manchmal
kamen Zweifel auf,
ob es zu schaffen ist. Doch nun freuen wir uns beide, es geschafft zu
haben und wir wollen noch einiges von Panama, dass ich inzwischen zu
meinem Lieblingsland erklaert habe, sehen.
In El Valle beim Kapitaen
Heute, am Sonntag, fahren wir hinauf in die Berge. Auf 1000m
liegt der kleine Ort El Valle in einem erloschenen Vulkan umgeben von
tropischen Regenwald. Es ist schon fast dunkel, als wir den Ort
erreichen. Hier gibt es einen deutschen Kapitaen, der ein Hotel mit
Restaurant Los Capitanes fuehrt. Als wir auf sein Grundstueck fahren,
werden wir herzlich von Kaptain Manfred Koch begruesst. Natuerlich
duerfen wir bei ihm campen, sagt er und wir koennen so lange
bleiben wie wir wollen. Zur Begruessung gibt
es ein deutsches Bier und Schwarzbrot mit Raeucherlachs, unglaublich.
Am
Nachbartisch sitzt ein aelteres Ehepaar aus Californien, sie haben ihr
Segelboot
in Balboa liegen und segeln im Oktober weiter. Sie segeln seit 30
Jahren
gemeinsam um die Welt. Sie beneiden uns, dass wir auf unserer Reise so
viel
vom Land sehen und Ralf und ich denken oft ueber eine Segelweltreise
nach.
So hoeren wir den ganzen abend Seemannsgeschichten, und Manfred
rutscht
manchmal ins plattdeutsche. Er kommt aus Schleswig und wir koennten
stundenlang
zuhoeren.
Nachts huepfen hier riesige Kroeten herum. Eine sprang, vor mir
fluechtend mindestens 2mal gegen den gleichen Pfeiler, der sich 20cm
vor ihr befand. Gut sehen koennen sie wohl eher nicht.
Am Montag wasche ich ersteinmal meine Waesche unter der Anleitung
der Indianischen Hausangestellten. Als alles aufgehaengt ist, machen
wir
eine Wanderung zu den Petroglyphen und auf die schlafende Indianerin.
Die das Tal umgebenden Bergprofile, sehen an einer Stelle aus wie ein
schlafender Frauenkoerper. Manfred bringt uns zu einem indianischen
Fuehrer.
Er geht mit uns in die Berge auf die Nase der Indianerin, um dann ganz
auf dem Grad entlang bis zu den Fuessen und wieder hinunter. Als wir
bergauf,
an den Petroglyphen anhalten, regnet es sehr stark. Ein kleines
Indianermaedchen
erklaert uns die Karte ihrer Vorfahren
die in Stein gemeisselt ist und ueber 1000 Jahre alt sein soll. Als der
Regen etwas nachlaesst geht es weiter und wir werden komplett nass .
Nach und nach weicht alles durch, aber es ist ja warm. Als wir nach
einiger Kletterei oben ankommen, bietet sich uns ein grandioser
Ausblick auf die Pazifikkueste und das Tal von El Valle. Sogar die
Sonne kommt wieder hervor und laesst den Regenwald dampfen. Nach 5
Stunden sind wir wieder unten im Ort. Am Abend sitzen wir wieder
gemuetlich bei Seemannsgeschichten mit Manfred zusammen. Er kuemmert
sich sehr um seine Gaeste, um jeden einzelnen und so fuehlt sich jeder
hier willkommen.
Am naechsten Morgen unternehmen wir einen 2 stuendigen Reitausflug in
die Berge und es ist ja klar, dass es wieder regnet. Die Pferde sind
diesmal gut erzogen und es macht Spass durch den Regen zu reiten.
Nachmittags faehrt Manfred mit uns noch eine kleine Dorfrunde, bei der
Polizei vorbei, die er gleich auf einen Kaffee einlaedt, zur Feuerwehr
und durch den Ort um uns zu zeigen wer wo und wie wohnt. Es gibt hier
viele Wochenend- oder Zweithaeuser von wohlhabenden Panamesen.
Und es gibt eine Post und ich packe ein kleines Paket fuer meine
Familie mit Souvenirs, dass ich am morgen wegbringe.
weiter Panama Teil
2
An der
Grenze zu Panama
In David
mit sicherem Hotelparkplatz
Fahrt
entlang der einsamen Panamerikana noch 450 km bis Panamacity
Die
Trachten der Indios werden an der Strasse verkauft
Bei
Sheila und am Beach von Santa Clara
Red
Snapper mit Blick auf die Bucht von San Carlos
Kurz vor
Panama City uber die Puente de America, der einzigen Bruecke
ueber
den Panamakanal
In
Panamacity
Ich
kaufe Souveniers, am Abend essen wir creolisch
Die
Altstadt
Panamas Viejo und Wohnhauser am Stadtrand
Bei den
Gatun Schleusen am Atlantik
In
Portobelo
am Atlantik
Das Fort
von Portobelo und der geschuetzte Hafen, indem schon Francis Drake und
Christoph Kolumbus mit ihren Schiffen ankerten
Bei
einer Tauchschule bei Portobelo verbringen wir die Nacht..
Sonnenuntergang in der
Karibik
Hier, gegenueber der Tauchschule, verbringen wir die Nacht an
der Strasse
Bei den
Miraflores Locks ...und ich freue mich immer noch ueber die Schiffe
Das
Tankerschiff
aus Kopenhagen und ein japanischer Frachter mit Autoladung
Die
Miraflores
Locks und die neue Bruecke ueber den Kanal im Bau
Letzter
Blick
auf den Panamakanal an der Puente de las Americas, an der Pazifikseite
Abends
im
Camper
In El
Valle
bei Kapitaen Koch, wir duerfen in seinem Garten campen
Die Kleine erklaert uns die Bedeutung der mehrere tausend Jahre alten
Pedroglyphen,
sie ist Indianerin
Weitere Pedroglyphen an einem Wasserfall
Mit Jose machen wir eine Tour durch den Regenwald auf die schlafende
Indianerin
Die Aussicht von hier ist grandios
Das Tal von El Valle
Das Profil der schlafenden Indianerin und das Haus los Capitanes
Ausritt in die Berge und Abschiedsfoto mit Kapitaen Manfred Koch
weiter Panama Teil 2