Von
Acapulco ueber Puerto Escondido - Zipolite - Puerto Angel nach Tehuantpec
Am Pazifik
entlang nach Sueden - 3. Reiseabschnitt
vom 14.April 2003 bis 18.April
2003
Am Montag starten wir wieder frueh, denn wir haben eine lange Strecke von
400km vor uns bis Puerto Escondido. Bis wir aus Acapulco herausfinden, vergehen
2 Stunden. Am Suedende der Bucht liegt das amerikanische Acapulco mit riesigen
Hotels wie in Las Vegas und allen moeglichen amerikanischen Einkaufs- und
Restaurantketten. Die Gegensaetze werden deutlich vor Augen gefuehrt, doch
die Amerikaner bringen das Geld.
ESCONDIDO
Die Fahrt nach Puerto Escondido auf der Mex 200 fuehrt etwas im Landesinneren
entlang, man sieht selten auf das Meer und wir passieren sehr viele kleine
Orte, deren Bevoelkerung alles andere als wohlhabend ist. Erst gegen Abend
erreichen wir Escondido und als wir in den Zicatelastrand einbiegen trifft
uns fast der Schlag. Es sind so viele Menschen hier, amerikanische Urlauber
sowie Mexikaner, die die Strassen und vielen Restaurants fuellen. Die Campingplatzzufahrt
ist mit Tischen des Restaurant zugestellt, nur passierbar zwischen 15 und
17Uhr, wie wir spaeter erfahren.
Nun geht die Suche nach einer Bleibe fuer die Nacht los. Erst weit nach
Einbruch der Dunkelheit finden wir an der Ausfallstrasse ein Hotel, vor dem
die 1.Klasse Busse parken und die Fahrer uebernachten. In dem Hof stehen wir
zwischen vielen Bussen, es ist nicht schoen aber es ist sicher und die Besitzerin
sehr nett. Morgens um 7Uhr kommen immer mehr Busse und fuer uns ist es Zeit
den Platz zu raeumen. Ueber uns im Mangobaum sitzen jede Menge Voegel, die
das Rueckwaertsganggepiepe der Busse nachmachen.
Am Zicatelabeach, wo die weltberuehmte Welle bricht, verbringen wir den
Tag mit Waesche waschen lassen, im Cafecito sitzen und natuerlich den Surfern
am morgen zuschauen. Es sind sicher 50 Leute draussen, die meisten Einheimische
mit Boogieboards. Die Welle, sie hat 6-8 Meter, kippt so schnell und
hohl, das fuer den Surfer kaum Zeit zum Aufstehen ist. Es gibt sicherlich
Zeiten wo die Welle besser ist. Hier sind alles junge Leute und alles
ist sehr trendy und cool unterwegs - schoen zum anschauen und fuer uns eine
Abwechslung.
ZIPOLITE
Trotzdem fahren wir am nachmittag noch 80km weiter nach Zipolite, bei Puerto
Angel, da diese Welle nichts zum Surfen fuer uns ist, wo wir uns dann etwas
mehr Ruhe erhoffen. Auch hier gestaltet sich die Suche nach einer Bleibe
recht schwierig. Kein Campingplatz ist ausgeschildert, das Hotel in
Puerto Angel, in dem Ralf vor 13jahren war, hat keine sichere Parkmoeglichkeit
fuers Auto und ueberall wo wir fragen, ob wir campen koennen geht es nicht.
Durch Zufall entdecken wir am Nordende vom Zipolitestrand einen kleinen Campingplatz.
Dort stehen Schweizer, schon seit 2 Jahren. Sie sind in unserem Alter, er
war Programmierer und sie sind einfach ausgestiegen. Judith schnitzt sehr
schoene Koepfe aus Kokosnuessen. Hier in Zipolite sehen wir einige Rucksacktouristen,
die immer alle sehr hektisch unterwegs sind.
Viele Leute hier haben einen esotherischen Schlag, wofuer Zipolite in den
80ern bekannt wurde, es war eine grosse Hippie-kolonie, es gibt hier sehr
gute Restaurants und einen Schweizer Baecker, Peter's Pan, der sehr gutes
Brot macht. Peter lebt seit 18 Jahren hier und verdient sich mit seinem
kleinen Laden gerade seinen Lebensunterhalt. Er erzaehlt uns einiges ueber
Mexico und wie sich die Zeiten geaendert haben. Er meint, dass Korruption
in Mexico heute wie damals eine grosse Rolle spielt, es ist nur verdeckter
heutzutage. Vor einigen Jahren noch, waren in Zipolite Raub und sogar Morde
nicht unueblich, sie gingen auf Neid und Missgunst der Bewohner untereinander
zurueck. Selbst unser Reisefuehrer warnt vor diesem Ort. Nachdem wir uns
nach der aktuellen Sicherheitslage erkundigt haben und jeder uns beruhigt,
beschliessen wir 2 Naechte zu bleiben. Zipolite heisst in der Mayasprache,
Strand der Toten, der Name kommt nicht von ungefaehr. Die Stroemung hier
zwischen den hohl brechenden, nicht surfbaren Wellen zieht einen raus ins
Meer, schwimmen ist hier nicht erlaubt.
Wir kommen mit einer mexikanischen Familie, die auf Urlaub aus Mexico City
hier sind, ins Gespraech, wir teilen die Palapa am Strand. Ich zeige ihnen
meine Ansichtskarten von Muenchen und sie moechten alles genau wissen. Emmy
kennt sich gut mit Baugeschichte aus und Carlos erkennt sofort das Olympiastadion.
Wir tauschen unsere Adressen.
TEHUANTEPEC
Am Donnerstag fahren wir weiter an der Kueste nach Sueden in den Golf von
Tehuantepec. Hier, im sogenannten Isthmus, misst die Entfernung zwischen
Karibischen Meer und Pacific nur 220km und rein geografisch beginnt hier
Central Amerika. Noch vor Salina Cruz, einer grossen Hafenstadt, tun sich
riesige Sandduenen auf, die sich durch den ewigen Wind bilden konnten. Als
wir Tehuantepec erreichen, zeigt unser Aussenthermometer 39 Grad Celsius
an. Der Wind wirkt wie ein Riesenfoen und wirbelt den Staub ueber das Land.
Etwas ausserhalb gelegen suchen wir eine alte Hacienda, unter deren Mangobaeumen
man campen kann. Die Zeit scheint hier stehengeblieben, wir sehen 2 spaennige
Ochsenkarren zum Lassttransport, Ziegenherden und Maenner auf ihren Pferden.
Die Hacienda liegt schattig zwischen den umliegenden Zuckerrohrfeldern und
wirkt verlassen, nur ein paar Kinder baden im Fluss. Als wir uns die Klos
anschauen, wissen wir dass hier schon lange niemand mehr war.
Also fahren wir zurueck in die Stadt und finden ein Hotel, vor dem wir
unser Auto sicher parken koennen. Auf dem Markt herrscht reges Treiben,
Indiofrauen, in dieser Gegend Zapoteken, in ihren traditionellen bunten
langen Roecken und Zopffrisuren bieten alles erdenklich Essbare an.
Sie sprechen ihre alte Mayasprache und ich werde von oben bis unten ausgiebig
gemustert als wir durch die Stadt bummeln. Wir sind die einzigen Fremden
hier. Der Staat Oaxaca, deren Landesgrenze wir zwischen Acapulco und Puerto
Escondido passiert haben, hat nach Chiapas den groessten Anteil indigener
Bevoelkerung, sie betraegt etwa 1/3.
Wir verlassen Acapulco
Puerto Escondido - Uebernachten auf Busparkplatz
Die beruehmte Welle - Strandleben am Zicatela Beach
Lifeguard von Escondido und trendige, sportliche Surfer in Asilette und
Bayern Muenchen Shirt
Cafecito in Escondido
Weiter auf der Mex 200 nach Puerto Angel
Playa Augustinillo
Puerto Angel
Zipolite, Playa Amor - unser Camp am Beach
Die Duenen vor Salina Cruz
Verlassene Hacienda Santa Theresa - es ist etwa 40 Grad heiss
und kein Windhauch
Ralf pflueckt noch ein paar Mangos fuer unterwegs
Taxi in Tehuantepec - unser Hotel Oasis in der Stadt
Markt in Tehuantepec und Frau in zapotekischer Tracht
Es geht weiter nach Oaxaca