In die Sharkbay - World Heritage and Marine Park     Teil 1
vom 25. Juni bis zum 01. Juli 2004   Reisebericht 24

Ueber Carnarvon in die Sharkbay zu den Delfinen von Monkey Mia
Die Stromatoliten: 3,5 Millarden Jahre alte sauerstoffproduzierende Lebensform und ein Strand aus Minimuscheln

Nach 220km Fahrt auf dem North West Costal Highway durch flaches Srubland auf rotem Sand erreichen wir Carnarvon. Carnarvon hat etwa 5000 Einwohner die zum groessten Teil vom Obstanbau leben. Der teils unterirdisch verlaufende Gascoyne River ermoeglicht selbst in der Trockenzeit grossflaechige Bewaesserung der Obst- und Gemueseplantagen. 60 Prozent der in Western Australien verzehrten Bananen kommen aus den Plantagen in Carnarvon. So ist die Vegetation hier recht ueppig und tropisch. Auf einem der unzaehligen Farmen, decken wir uns mit Obst und Gemuese ein. Nachdem wir getankt und im Supermarkt eingekauft haben, fahren wir in die suedlich von Carnarvon gelegenen Bushbay. Mal wieder puenktlich zum Sonnenuntergang finden wir einen Platz zum Uebernachten am New Beach in der weitlaeufigen Bucht. Am Horzont sehen wir das Lagerfeuer eines weiteren Campers. Heike macht sich Sorgen, ob wir doch zu weit am Meer stehen und die Flut uns am naechsten Morgen unter Wasser setzt. Nach eingehender Spurensuche sind die Bedenken ausgeraeumt, die Schuhe lassen wir trotzdem nicht draussen. Frueh geht es am naechsten Morgen weiter, wir wollen bis Monkey Mia.

Hamlinpool und Shell Beach
Bald hinter der Abzweigung in die Shark Bay Road machen wir einen Abstecher zur alten Telegraphen Station in Hamlinpool. Die 1884 gegruendete Telegraphenstation liegt direkt an den Stromatoliten. Diese 3,5 Milliarden Jahre alte sauerstoffproduzierende Lebensform ist in einem auf der Welt einzigartigen Kuestenabschnitt zu bewundern. In dem doppelt salzhaltigen Wasser der Sharkbay, dass am Austausch mit Meerwasser aus dem offenen Ozean durch riesige Seegrasfelder gehindert wird, konnten diese Stromatoliten sich bis heute erhalten. Sie gelten als die ersten Sauerstoffproduzenten auf der Erde, die damit die Grundlage zur Entstehung unseres Lebens bildeten. Eine weitere Besonderheit in der Shark Bay sind die Unmengen winzigst kleiner Muscheln, die in dieser Gegend zum Bau von Gebaeuden benutzt wurden. Durch Regenwasser entsteht eine feste Verbindung zwischen ihnen, sodass sie zu Bloecken herausgesaegt werden koennen. Der Shelly Beach, ein schneeweisser Strand besteht ausschliesslich aus diesen winzigen Muscheln. Ralf springt ins Meer um zu testen, ob das salzhaltige Wasser ihn traegt - es klappt.

Die Delfine von Monkey Mia
Durch huegelige, rotsandige Landschaft mit halbhohen gruenen Gebueschen zieht sich die Strasse bis Denham. Immer wieder ergeben sich Ausblicke auf die weisssandigen Buchten der Peron Halbinsel. Gegen Sonnenuntergang kommen wir in Monkey Mia an. Monkey Mia ist ein Resort und liegt inmitten der weiter Bushlandschaft direkt am Strand und ist in seiner Ausstattung einfach gehalten. Wir sind angenehm ueberrascht von diesem beschaulichen Ort und freuen uns auf die Delfine. Hier nach Monkey Mia kommen seit 30 Jahren taeglich eine Gruppe Bottlenose Delfine an den Strand. Fischer hatten damals bekonnen, sie mit Fischabfaellen zu fuettern. Vor 10 Jahren begannen sich Ranger um die Delfine zu kuemmern. Damit sie nicht verlernen selbst auf die Jagd zu gehen, werden sie nun nur noch mit einem Bruchteil ihrer Tagesration gefuettert. Es ist eine Gruppe von 15 weiblichen Delfinen mit ihren Jungen, die taeglich vormittags an den Strand kommt und sich unter Aufsicht der Ranger von den Touristen fuettern lassen. Es gibt ein Delfin Informationscenter und Forscher aus der ganzen Welt kuemmern sich um das Wohlergehen der Delfine.

Wir bleiben ein paar Tage, denn nur so koennen wir uns in aller Ruhe die Delfine anschauen. Gegen acht Uhr morgens tauchen sie zum ersten Mal auf. Zu dieser Zeit sind meistens auch die Tagestouristenbusse dort. Sie kommen bis Mittags, wenn es schon wieder ruhig ist, noch zweimal vorbei.  Sobald die ersten Delfine an den Strand kommen, darf man nur noch bis zu den Knien ins Wasser. Die Tiere schwimmen dann zum Greifen nah auf und ab, legen sich seitlich auf die Flossen, um jeden genau anzuschauen oder schubbern sich am Bein des Rangers. Waehrend die Muetter langsam auf und ab schwimmen, denn mit dem Fuettern warten die Ranger etwa eine halbe Stunde, springen die Kleinen laut prustend ausgelassen hin und her. Es passiert auch, dass die Delfine ploetzlich parallel zum Strand auf dem Ruecken schwimmend losschiessen um einem kleinen Fisch hinterherzujagen. Der Minifisch springt dann in hohen Boegen aus dem Wasser. Nun beteiligen sich die Pelikane an der Jagd. Und nicht selten schnappen die grossen Voegel sich den Fisch. Auch die Moewen lassen sich die Chance nicht entgehen, aus der Luft nach dem aufgescheuchten Fisch zu angeln.

http://www.monkeymiadolphins.org

Waehrend die Delfine auf die Fuetterung warten, erzaehlen die Ranger alles Wissenswerte ueber sie. Sie werden mit Namen angesprochen und der aelteste Delfin in dieser Gruppe ist Nicky, sie ist 28 Jahre alt und kam schon mit ihrer Mutter an den Strand. Nun hat sie selbst ihre Kleinen dabei. Wenn es ans Fuettern geht, muessen alle aus dem Wasser und die Ranger erlauben ausgewaehlten Besuchern, dem Delfin seinen Fisch zu ueberreichen. Ralf kann in diesen Tagen dreimal Fuettern und ich darf auch einmal. Wenn die Eimer leer sind, das wird den Delfinen gezeigt, verschwinden sie wieder ins offene Meer. Dadurch dass wir mehrere Tage hier sind, haben wir oft die Gelegenheit, die Delfine ausserhalb der Fuetterungsaktion, zu beobachten. Einmal kommen sie ganz nah an Ralfs Beine geschwommen und begutachten ihn genauestens von allen Seiten. Bei Sonnenuntergang sehen wir sie direkt vor uns, wie sie kleinen Fischen bis fast auf den Strand nachjagen. Auch die Pelikane sind sofort wieder mit von der Partie und es entsteht eine wilde Jagd.

In der Bucht der Sharkbay leben etwa ausser den 600 Delfinen etwa 10 000 Dugongs, die sich ausschliesslich von Seegras ernaehren, etwa 6000 Meeresschildkroeten - die Green Turtles und ca. 1000 Haie, die meisten davon Tigersharks. Viele Wasservoegel brueten hier. So wurde die Haifischbucht, das gesamte Gebiet umfasst 22 000km2, wovon 2/3 Gewaesser sind,  1991 auf die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes gesetzt.

Weiter gehts mit Sharkbay Teil 2 - 4x4 in den Francois Peron Nationalpark, an eine der spektakulaersten Kuestenlinien Australiens.


Ueppige Vegetation der Obst- und Gemuesefarmen in Carnarvon


Wegweiser mit Einschussloechern zu den Camps in der Bush Bay -  nach New Beach

Wir stellen uns zum uebernachten nah an das Wasser in New Beach


Am naechsten Morgen in New Beach

White Bluff Lookout - am North West Coastal Highway

Die alte Telegrafenstation von 1880 bei Hamlinpool

Muschelsteinquader - und die Spuren der alten Wollwagen auf den Stromatoliten

Die 3,5 Milliarden alte sauerstoffproduzierende Lebensform der Stromatoliten - einzigartig erhalten


Am Shell Beach, der Strand der Mini - Muscheln


Blick auf die Bucht von Denham - Eule in Monkey Mia

Unser erster Kontakt mit den Delfinen

Ralf darf fuettern

Eine Kolonie von Pelikanen relaxt am Strand und beobachten die Fischfuetterung







Der 7 wochen alte Delfin India

Warten auf die Delfine


Alle Pelikane haben so eine komische Frisur

Die Entsalzungsanlage und Generator des Monkey Mia Resorts - Die Gemeinschaftskueche

Unser Camp


Abendstimmung





Ralf darf nochmal fuettern

Das Besucherzentrum von Monkey Mia


Abendliche Fischjagd der Delfine am Strand - der Pelikan macht mit

weiter nach Sharkbay Teil 2   in den Francois Peron Park