Von
Broome ueber Port Hedland zum Karijini Nationalpark
vom 02. Juni bis 08.
Juni 2004 Reisebericht 21
Entlang der Great Sandy Desert zum Cape Keraudren
dem Muschelparadies
Am Cape Keraudren
Durch die unendlich weite
Landschaft der Great Sandy Desert fahren wir 460km auf dem Great
Northern Highway nach Westen. Wir legen einen Tankstop am Sandfire
Roadhouse ein, die einzige Abwechslung auf dieser einsamen Strecke in
der sich die Wueste bis zum Horizont zieht - so weit das Auge reicht.
Puenktlich zum Sonnenuntergang biegen wir in die 15km lange Dirt Road
zum Cape Keraudren ein, das am suedlichsten Ende vom Eighty Mile Beach
liegt. Nachdem wir uns beim Ranger gemeldet haben, machen wir uns auf
die Suche nach einem geeigneten Platz. Auf den weiten
Spinifexgrasflaechen zwischen den ausgetrockneten Salzseen sehen wir
ueberall Kaengurus beim Abendessen. Als wir schliesslich unseren Camper
oberhalb eines Strandes aufbauen wollen, fallen hunderte von Moskitos
ueber uns her. In Windeseile ziehen wir uns etwas Langes an und sie
stechen uns in Haende und Gesicht. Im Camper schwirren, nachdem wir
alles aufgebaut haben, so viele Moskitos herum, dass ich zum
Aeussersten greifen muss - Insektenspray. Nachdem ich alles eingenebelt
habe fallen sie zu hunderten auf den Boden. Das kann ja sehr lustig
werden.
Am Donnerstag morgen ist es dann recht windig. Als die Flut gegen 11Uhr
am hoechsten ist, gehen wir entlang dem Strand Muscheln sammeln und
schwimmen durch den 2km entfernten Creek, der bei auslaufendem Wasser
eine ziemliche Stroemung entwickelt. Der Sand ist schneeweiss und wenn
man auf der anderen Uferseite angekommen ist, kann man den Eighty Mile
Beach an Sandduenen entlang laufen. Dieser einsame Strand zieht sich
mindestens 300km nach Nordosten und man kann hier die unglaublichsten
Muscheln finden. Die naechsten drei Tage verbringen wir mit schwimmen
und laufen weite Kilometer im Sand um Muscheln zu sammlen.
Nachts
haben wir wieder den funkelnden Sternenhimmel ueber uns und die
Sonnenuntergaenge tauchen die Landschaft und Meer jeden Abend in ein
ueberwaeltigendes Licht.
Als wir unsere beeindruckende Muschelsammlung vor dem Camper sortiert
haben, hoeren wir mit Einbruch der Dunkelheit ein lautes Gekraspel. Es
haben sich einige dutzend Einsiedlerkrebse bei unsere Muschelsammlung
eingefunden und probierten nun eifrig neue Gehaeuse aus. Sie krabbelten
einfach aus ihrem alten Muschelgehaeuse heraus - zack in das Neue viel
schoenere und dann nichts wie weg. Als Ralf einen von ihnen an der
Flucht mit neuem Gehaeuse hindert, war er schwupps wieder in seiner
alten Behausung. So ging das natuerlich nicht, morgen frueh wuerden
hier nur noch abgelegte Gehaeuse herumliegen, statt unserer
wunderschoenen Muschelsammlung. Die beliebtesten Muscheln bringen wir
in Sicherheit und nun krabbeln sie die ganze Nacht geraeuschvoll ueber
die grossen Muscheln um sie zu untersuchen, doch damit kommen sie nicht
weg.
Ein weiteres Geraeusch kratzend, laut nagend haelt
uns die halbe Nacht wach. Immer wieder leuchten wir in die Dunkelheit
nach draussen, um vielleicht ein Kaenguru, dass an unseren
Wasserkanistern kratzt zu ueberraschen - nichts. Sobald wir uns wieder
hingelegt haben, geht es wieder los. Eine Maus?? Nach langem Suchen
lokalisieren wir die Geraeuschquelle hinter dem Kuehlschrank. Nachdem
wir die kleine Revisionsoeffnung entfernt haben sehen wir ihn. Ein
Holzbock !! Er nagt an unserem leckeren Pressspanboden. Am folgenden
Abend hatten wir statt Horden von Moskitos jede Menge Holzboecke aussen
am Camper sitzen, die nach Moeglichkeiten suchten innen
hineinzugelangen. Wie kommen die bitte hierher, hier in diese baumlose
Kuestenlandschaft ?
Auf der Sandbank neben dem Creek, haben sich inzwischen einige Familien
mit ihren Off Raod Trailern eingefunden und verbringen die Tage mit
Fischen, der Lieblingsbeschaeftigung der Australier. Die Kinder jagen
bei Ebbe Krebse und abends sitzt man am Feuer. Ausser den Pit Toilets
gibt es nichts. Wasser und Feuerholz muss man selbst mitbringen. Neben
uns laesst sich ein australisches Ehepaar mit ihrem Landcruiser und
Zelt nieder, das den ganzen Tag neben ihrem laufenden Generator sitzt
und liest. Ein lauter Zweitakter und sie laden nur ihre Autobatterie.
Wenn man ein bischen planen wuerde und nicht gerade einen Fernseher
hat, kommt man ganz gut ohne diese Krachmacher aus. Der Australier ist
da gnadenlos.
Nach Port Hedland
Mit einer grossen Kiste Muscheln im Auto, die Heike in muehsamer
Kleinarbeit Pistentauglich verpackt hat, brechen wir am Montag den 7.
Juni um 9Uhr auf. Kaum erreichen wir die den ersten Huegel schlingert
der Haenger in alle Richtungen. Als wir aussteigen, sehen wir die
Bescherung. Ralf hatte nicht richtig eingehaengt und nach der ersten
Bodenwelle schliff der Haenger nur noch an der Sicherheitskette
hinterher. Es ist nichts kaputt gegangen, denn wir waren auf der
Sandpiste noch nicht schnell - Glueck gehabt. Nach 20km auf dem Highway
muss ich wieder eine Vollbremsung einlegen. Eine superfette Hornisse
ist auf Ralfs Arm abgeprallt und ihm ans Auge geflogen und zugestochen.
Der Stich ist nicht schmerzhaft - wieder Glueck gehabt. Durch flaches
weites, Spinnifexland geht die Fahrt nach Port Hedland. Um Mittag
erreichen wir den grossen Eisenerzhafen. Alles hier, die Haeuser, die
Strassen, die Autos und sogar der Kinderspielplatz ist von rotem Staub
ueberzogen. Der Staub fliegt waehrend des Umladens auf die Schiffe
durch die Luft. Port Hedland wird zudem im Sommer von Hurrikanen
heimgesucht. Draussen, vor dem Hafen liegen die Frachter auf Reede und
warten be- oder entladen zu werden. Das Eisenerz, in den Minen der
Pilbara abgebaut, wird in langen Gueterzuegen nach Port Hedland
geschafft und von hier aus in die Welt verschifft. Japan ist der
groesste Abnehmer. Nachdem wir unseren Lebensmittelvorrat wieder
aufgefrischt haben, fahren wir auf den Campingplatz in Port Hedland. Er
liegt sehr schoen an einer Flussmuendung, am Pretty Pool, in dem wir
gleich schwimmen gehen. Kaum geht Heike in den Fluss, flitzt eine
Seeschlange durch das Wasser. Da geh ich mal lieber raus, denn nun
treibt auch noch einer dieser ungemuetlichen Boxjellyfish vorbei. Ralf
moechte nicht auf sein Schwimmtraining verzichten, und so halte ich
Ausschau nach weiterem Getier etwas Flussaufwaerts. Richtig entspannt
ist das hier nicht. Wir nutzen dem Campingplatz, um unsere saemtlichen
Batterien aufzuladen, Wasser aufzufuellen und Waesche zu waschen. Die
naechsten Wochen werden wir noch mit Bushcamping verbringen.
Zum Karijini Nationalpark
Am naechsten Morgen geht es, nachdem wir am Roadhouse Gas
aufgefuellt haben, auf dem Great Northern Highway ins Landesinnere der
Pilbara, 340km zum Karijini Nationalpark. Die Landschaft wird zunehmend
bergiger und die roten Gesteinsformationen der Chichester Ranges
imitten Spinnifexwueste fuehren sich in dem beeindruckenden, bis zu 1000m hohen, Gebirge der Hamersley Ranges fort. Ein
Oversized Roadtrain, der komplett beide Spuren einnimmt zwingt uns von
der Strasse. Am schoen gelegenen, einsamen Auski Roadhouse tanken wir
und versuchen trotz der tausend nervigen Fliegen und fliegendem Sand
unser Mittag zu essen. Als wir uns dem Karijini Park naehern, umgibt
uns helles sich im Wind wiegendes Gras, dazwischen weisse Ghostgums,
rote Termitenhuegel und das dunkelrote Gestein der Hamersley Ranges.
Eine traumhafte Landschaft. Zum Sonnenuntergang erreichen wir das
Bushcamp am Dales Gorge. Zum Sonnenuntergang bietet sich ein
unglaubliches Farbspiel. Die Nacht wird kuehl und wir hoeren wieder die
Dingos heulen.
Zwischen
Broome und Eighty mile Beach, endlose Landschaft der Great Sandy Desert
Tankstop am
Sandfire Roadhouse und Entfernungstabelle
Einfahrt zum
Cape Keraudren
Jede Menge Platz
zum Campen - unsere Nachbarn
Die Flut ist
jetzt am hoechsten
Unser Camp mit
Blick aufs Meer
Einsiedlerkrebse
probieren neue Gehaeuse aus unserer Muschelsammlung
In drei Tagen am
Strand gesammelt
Die endlosen
Straende des 300km langen Eighty mile Beaches
Camper am Creek
und so ist unser Ausblick am Abend bei Ebbe
Nach Port Hedland
Am Hafen von
Port Hedland alles ist rot vom Staub des Eisenerzes
Campingplatz
Port Headland
Am Pretty Pool
Salzverladung
Port Hedland
Ein wirklicher
Oversize - wir muessen von der Strasse
Auskie Roadhouse
an den Hamersley Ranges
in den Karijini
Nationalpark
Ein Emus Nest -
zum Bushcamp am Dales Gorge
weiter gehts
durch die Gorges des Karijini
Nationalparks