In Alice Springs
vom 06. Mai bis 14. Mai 2004  Reiseabschnitt 17

Auf  asphaltierter Strasse geht es 150km von Hermannsburg nach Alice Springs. Gerade zum Sonnenuntergang erreichen wir die von rotem, felsigem Gebirge eingerahmte Stadt Alice Springs. Die Innenstadt zieht sich entlang des Todd River, ein breites Flussbett, dass wohl die meiste Zeit des Jahres kein Wasser fuehrt. Ende September findest hier die verrueckte Henley on Todd Regatta statt, bei der im ausgetrockneten Flussbett selbstgebaute  "Boote" kreuzen. Ohne Boden werden sie alleine von der Muskelkraft unzaehliger Maennerbeine bewegt. Es herrscht eine nette Atmosphaere in der Fussgaengerzone mit vielen Art Galerien, Cafes und Opalgeschaeften. Touristen, die hier durchkommen sind oft in grossen Gruppen unterwegs und meist in Eile. Viele Aborigines leben hier.

Wir campen 4km ausserhalb auf einem grossen Caravanpark mit allen Annehmlichkeiten. Doch von der Ruhe, an die wir uns inzwischen sehr gewoehnt haben, kann hier nicht mehr die Rede sein. Gleich am ersten Abend campt eine Riesenbusladung Jugendliche in Hoerweite. Nun ja. Man wird vielleicht schon ein wenig komisch...

In Alice Springs verbringen wir eine Woche. Wir muessen unseren Reifen flicken lassen, ein Stacheldraht hat sich durch den Mantel gebohrt und wir kaufen mit grosser Freude im Supermarkt Woolworth ein. Auf dem Campingplatz treffen wir Peter und Celi wieder, die wir im Palm Valley kennengelernt haben. Zusammen gehen wir am Abend auf einen Campingplatz in der Nachbarschaft, um dort Rock Wallabies zu fuettern, die zur abendlichen Stunde aus den Bergen heruntergehuepft kommen. Es sind so um die 20 dieser kleinen Gebirgskaengurus da, doch sie scheinen nicht sehr hungrig zu sein. Man kauft an der Reception ein spezielles Futter in der Tuete. Wenn man ihnen dann die Hand hinhaelt, halten sie sich mit ihren Vorderpfoten fest und kauen gemaechlich die kleinen Pellets. Sie sind sehr zurueckhaltend, was wir ein paar Tage spaeter, Ralf und Ich gehen ein zweites Mal zum Fuettern, nicht mehr behaupten kann. Ausser uns und 20 bis 30 Rock Wallabies ist kein Mensch da und so wird sich regelrecht gestritten um das Futter. Etwa fuenf Wallabies ziehen mir gleichzeitig mit ihren kleinen Pfoten am Pullover und sind sehr aufdringlich. Auch Ralf wird von einigen bedraengt und pfeffert schliesslich einem, dem dicksten und frechsten, eine auf den Pelz. Nun hat er mehr Respekt. Ja sicher, den Tierfreunden unter Euch mag es grausam erscheinen, so ein superniedliches Tier ...doch wenn mitten zwischen ihnen sitzt, taeuscht auch das flauschig weiche Aussehen ueber den Charakter nicht hinweg.

Auch das Sonntaegliche gesellschaftliche Grossereigniss auf unserem Campingplatz, dem Free Pancake Breakfast, lassen wir uns nicht entgehen. Zusammen mit Celi und Peter, mit denen wir zwei sehr nette Abende verbracht haben, reihen wir uns ein. Es sind sicher hundert Leute da und jeder bekommt von der Pancake Crew ! ein Namensschild mit Herkunftsland aufgebeppt. Nun steht der Konversation nichts mehr im Wege.

In einer der Aboriginal Art Galerien kaufen wir uns drei Bilder, die wir aus der Vielzahl der Gemaelde heraussuchen. Diese Galerie kauft den Kuenstlern die Bilder ab und schlaegt natuerlich selbst einiges darauf, doch sie bieten ausgesucht schoene Bilder an. Es gibt auch von den Aboriginal Communities organisierte Galerien, die an die Kuenstler erst im Verkaufsfalle das Geld zahlen, abzueglich weniger Unterhaltskosten. Wir besuchen spaeter eine in Halls Creek.

Ralf ist absolut dem Opalfieber verfallen und wir diskutieren ueber unser zukuenftiges Leben in einer Opalmine. Alle vier Opalgeschaefte in Alice kennen wir in und auswendig. Wir kaufen geschliffene Dubletten, d.h. auf eine schwarze Steinschicht ist der Opal zwecks besserer Leuchtkraft geklebt und einige kleine ganze geschliffene Opale. Auch ungeschliffene Opale in Stuecken, deren Qualitaet man erst im Wasser liegend erkennt, kaufen wir in verschiedenen Gewichtsklassen. Bei Terry, der eine Opalmine 500km weiter suedlich hat, laesst Ralf sich genau die Arbeitsgaenge, Qualitaetsmerkmale und Schleiftechniken erklaeren. Terry schleift schliesslich einen Opal fuer Ralf und schenkt im diesen. Er nimmt Bestellungen aus der ganzen Welt entgegen und geht in seinem Beruf voll und ganz auf, nur habe er jetzt mit dem Geschaeft zu wenig Zeit fuer den eigentlichen Spass: die Opalsuche.

Der Zentrale der Flying Doctors im historischen alten Stadtteil von Alice Springs statten wir einen Besuch ab, es gibt hier besonders leckeren Kuchen in einem schattigen Cafe.

Am Freitag den 14. Mai beschliessen wir unsere Weiterfahrt ueber die Tanami Road nach Halls Creek in die Kimberley. Dies bedeutet weitere 1200km Staubpiste durch die einsame Tanamiwueste. Als Alternative haetten wir Richtung Darwin ueber den Stuart Highway in den Kakadu NP fahren koennen. Doch dies ist die typische "Tourie" Route und ca. 1500km laenger.
So machen wir uns gut geruestet auf den Weg durch weites Aboriginalland und wunderschoene Wuestenlandschaft, die uns fuer den sehr schlechten Strassenzustand entschaedigt.

weiter gehts auf der Tanami Road

Auf dem Weg von Hermannsburg nach Alice Springs

Der Caravanpark in Alice Springs

Der Hinterreifen muss geflickt werden

In der Fussgaengerzone von Alice Springs


Im Cultural Center

Die drei kleinen Bilder an der Wand sind unsere

Die lieben Rock Wallabies, sie sind heute abend sehr zurueckhaltend
 
Auch Celi und Peter haben ihren Spass

guter Ausblick von dort oben


Hier das legendaere sonntaegliche gesellschaftliche Grossereignis des Campingplatzes:
Free Pancake Breakfast

Dies ist ein besonders niedliches Wallabie, doch das Aussehen kann taeuschen..

Rette sich wer kann
 
Die Royal Flying Doctor Zentrale, wir waren wegen des guten Kuchens da

Geschliffene Dubletten Opale und ungeschliffene Rohopale von guter Qualitaet
 
Dies ist Terry vor seiner Schleifmaschine mit einem Opal fuer Ralf

Terrys Geschaeft


Weiter auf der Tanami Road in die Kimberley