Von Melbourne nach Adelaide                        vom 03. Oktober 2003   bis   12. Oktober   2003       Reiseabschnitt 3   

Entlang der Great Ocean Road nach South Australia

In Torquay der Surfcity

Bei Torquay liegt der weltberuehmte Surfspot Bells Beach. Hier ist die Endszene des Surferfilms mit Patrick Swayze und Keanu Reeves gedreht worden (Namen habe ich leider vergessen). Seit 1973 ist die gesamte Kueste hier zum Surfreservat erklaert worden, das ist einzigartig auf der Welt. Torquay ist ein kleiner Ort und alle grossen Surffirmen haben hier ihre Shops. Entsprechend ist das Publikum hier. Viele Surfer, noch mehr  Moechtegernsurfer zieht es hierher. Die Surfbekleidungsindustrie boomt. Wir stehen in einem Nationalpark am Strand und haben einen windgeschuetzten Platz in den Bueschen gefunden. Es weht ein eiskalter Wind und es ist einfach nicht daran zu denken ins Wasser zum Wellenreiten zu gehen. Der australische Surfer ist da irgendwie anders, die Kaelte scheint ihnen nichts auszumachen und sie sind barfuss!! im Wasser. Auf die grossen heranrollenden Wellen in Bells Beach kann man von der Steilkueste herabschauen, doch der Wind vom Meer ist sehr stuermisch und das heisst keine guten Surfbedingungen. Doch auch hier etwas weiter links vom Spot sind die Locals im Wasser. Wir bleiben 3 Tage und besuchen unter anderem das Surfmuseum, wo die Geschichte des Surfens in einer multimedialen Ausstellung sehr schoen zusammengestellt ist.


Auf der Great Ocean Road
Am Sonntag den 05. Oktober geht es weiter. Hinter Torquay beginnt die Great Ocean Road, die nahe entlang der Kueste als Touristenattraktion um 1920 als Arbeitsbeschaffungsmassnahme fuer heimgekehrte Soldaten gebaut wurde. Die Kuestenlandschaft ist abwechslungsreich und es bieten sich immer wieder schoene Ausblicke auf die Buchten. Als wir durch einen Eukalyptuswald fahren, sehe ich Koalas im Baum sitzen. Sie sitzen ganz oben und schaukeln mit den durch den Wind sich biegenden Aesten scheinbar unbeeindruckt hin und her. Natuerlich schlafen sie und wir entdecken einen, der auf einem Ast direkt ueber der Strasse sitzt. Auch er schlaeft, klar. Zum Sonnenuntergang erreichen wir den Otway Nationalpark. Dahinter liegt Johanna Beach, wo wir uns kostenlos auf eine Wiese hinter den Duenen stellen. Der Strand ist sehr einsam, weitlaeufig und ist wunderschoen in roten Felsen eingerahmt. Als es dunkel wird, wird es schnell kalt und wir gehen mal wieder frueh ins Bett.

Am naechsten Morgen fahren wir einen 8km Off-Road Track zum Moonlight Head um uns die Aussicht vom Gable Point anzuschauen und eine Wanderung die Steikueste hinunter zu den Ueberresten eines der vielen gestrandeten Schiffe um 1860 zu gehen. Hier ist ausser uns niemand unterwegs.
Als wir dann spaeter am Nachmittag bei den 12 Aposteln, dem Hoehepunkt der Great Ocean Road ankommen, sind im eigens fuer diesen Ausblick geschaffenen Visitorcenter zahlreiche Touristenbusse versammelt. Die 12 Apostel sind abgeloeste Steilkuestenformationen die alle eigenen Namen bekommen haben. Wir haben einige Muehe zwischen den fotografierwilden Japanern und Taiwanesen ein schoenes Panoramafoto vom dafuer vorgesehenen Aussichtspunkt zu machen. Als wir Port Campbell, ein kleines, ruhiges Fischerdorf, erreichen wird es schon dunkel und wir entscheiden uns hier zu uebernachten. Damit wir am naechsten Morgen frueh weiterkommen, hatten wir die glaenzende Idee im Auto zu schlafen. Dies ging natuerlich voellig daneben, denn es war so ungemuetlich, dass wir dauernd aufwachten.

Am Dienstag, den 07. Oktober kommen wir tatsaechlich frueh los und fruestuecken in einer Baeckerei. Das Southern Riff bei Port Campbell ist als Bigwave Spot bekannt und heute hat es wirklich riesige Wellen. Wir finden hinter dem Ort einen guten Ausblick auf die heranrollenden Brecher. Nun geht es weiter von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt. Die Formationen heissen The Arche, Londonbridge (die seit 1990 keine Bruecke mehr ist, da sie zusammenstuerzte) und The Grotto, wo sich ein kleiner gruener See gebildet hat tief eingegraben in die Felsen. Alles ist fuer den vorbeifahrenden Touristen gut vorbereitet und lange Holzstege fuehren vom Parkplatz zur Attraktion.

Auf Wildlife Pirsch
Nach 65 km erreichen wir Warrnambool, ein historischer Ort mit dem Maritim Museum. Hier ist ein kleiner Hafen nachgebaut, wie er typisch war fuer die Jahre um 1860 und es wir dei Geschichte der vielen vor dieser Kueste gesunkenen Segelschiffe erzaehlt. Alles ist mit neuester Technik multimedial dargestellt. Zum Sonnenuntergang fahren wir weiter in das Tower Hill Game Reserve, um mal wieder Tiere zu beobachten. In den typischen Futterplaetzen, den Grasebenen, ist ausser ein paar neugierigen Emus nichts zu sehen. Doch schon ein paar Huegel weiter sehen wir in den Eukalyptusbaeumen die Koalas sitzen. Einer ist tatsaechlich hellwach und frisst. Wir haben wirklich Glueck. Er sitzt ziemlich nahe ueber uns und schaut uns an. Dann rutscht er eine Astgabel tiefer und laesst einige Koettel zu uns herunterfallen, wir gehen in Deckung. Als er dann 10 Minuten spaeter noch weiter herunterrutscht, wird uns klar, dass er den Baum wechseln will. Unglaublich, diesen seltenen Augenblick, denn Koalas sitzen manchmal Wochen auf einem Baum, zu erleben. Als er auf dem Boden ist geht es ganz schnell, dass er mit einem Riesensatz an den naechsten Baumstamm springt. Dann schaut er uns wieder genau an, ob alles in Ordnung ist. Ganz langsam klettert er hoeher, bis er die duennen Zweige der Baumkrone erreicht hat. Hier oben gibt es wohl die leckersten Blaetter und wir koennen ihn kaum noch sehen. Als wir weiter fahren, laufen uns noch einige Emus vor das Auto um nach Essbaren zu betteln. Dann sehen wir  ein riesiges Kaenguru, dass sich mit grossen Spruengen in den Wald davonmacht. Ralf steigt aus und verfolgt es mit leuchtend gelben Shirt, gegen ein Blechschild tretend...klar dass das weg ist! Dafuer faellt er fast ueber einen dieser langnasigen Igel, der sich durch das Gras kaempft. Ein paar Kilometer weiter uebernachten wir kostenlos hinter  einer Duene, im Killarney Foreshore. 

Nach South Australia
Um 9.00 Uhr geht es am Miitwoch frueh weiter uber den Princess Highway nach Mount Gambier. Kurz vor dem Ort ueberqueren wir die Grenze nach South Australia. Es regnet und es ist kalt wie schon lange nicht mehr - ein schoener Empfang. In der ganzen Gegend hier werden seit 1940 Fichtenwaelder systematisch angelegt und gerodet, es gibt der Landschaft einen merkwuerdigen Eindruck, da die Waelder so unnatuerlich aussehen. Riesige Holztrucks sind ueberall unterwegs.

Hinter Mt. Gambier fahren wir ueber den Southern Ports Hwy nach Beachport, einem traumhaft schoen in weissen Duenen gelegenen Fischeroertchen. Das geschuetzte Hafenbecken leuchtet im hellblau der Suedsee. Nach dem wir Fish und Chips hatten, fahren wir eine 8km lange Rundtour an der Kueste entlang, von Sandduene zu Sandduene und von Felsformationen eingerahmt. Durch Salzseen und einsame, wunderschone Duenenlandschaft, die von dunkelroter bis trockengruener Vegetation besetzt ist, fahren wir bis Robe. In diesem historischen Fischerort sind die alten Gebaeude mit viel Muehe wieder hergerichtet worden. Wir koennen hier einkaufen und unsere Gasflasche austauschen. Zum Bushcampen gehts 2 km in die Duenenlandschaft und finden bei the Gums einen netten Platz. Ralf macht sich in der Daemmerung auf der Suche nach dem Meer, muss aber feststellen, nachdem er sich 1km durch den Bush geschlagen hat, dass es keinen Weg gibt und die Orientierung im Dunkel auch nicht leichter wird. Ziemlich geschafft, kommt er erst in der Dunkelheit zurueck - ich hatte schon mal die Nummer vom Ranger rausgesucht.


Zu den Zwergpinguinen
Am naechsten Morgen gehen wir in die oertliche Baeckerei zum Fruestueck. Hier halten in der Frueh die Arbeiter an, um sich mit Sandwiches einzudecken. Ihre Bestellungen waren im breitesten australischen Slang und wir haben nicht das geringste verstanden worum es sich ueberhaupt handelt, ob es ums Wetter geht oder einfach nur eine Rosinensemmel. Wie ueberall hier, sind die Menschen unglaublich nett und man haelt gerne ein Schwaetzchen.


Ueber Kingston, geht die Fahrt 200 lange Kilometer durch den einsamen Coorong
Nationalpark. Auch hier endlose Salzseenlandschaften mit den bluehenden Wildblumenfeldern durchsetzt, denn es ist noch Fruehling. Es ist eine der schoensten Landschaften bisher und es ist waermer. Von einem Aussichtspunkt aus, kann man auf eine Pelikaninsel inmitten eines Salzsees hinuebersehen, wo hunderte der Voegel gerade nisten. Die Pelikane sind hier schwarz weiss und etwas groesser als das mexikanische Modell. Bei Wellington zweigt die Strasse ab nach Viktor Harbor, wo wir den Murray River mit einer Flussfaehre ueberqueren muessen. Durch Getreidefelder geht die Fahrt weiter, vorbei an rosafarbigen Salzseen und schliesslich durch das Weingebiet der Fleurieu Peninsula bis nach Viktor Harbor, wo uns wieder der eiskalte Wind vom Meer empfaengt. Im Ortsinneren finden wir einen netten Trailerpark und wir bleiben 3 Tage.

Am Freitagabend gehen wir auf die kleine vorgelagerte Insel, Granite Island, wo jeden Abend die Zwergpinguine aus dem Meer zu ihren Brutstaetten zurueckkehren. Die organisierte Tour beginnt um sieben. Alles ist sehr ausfuehrlich und liebevoll dargestellt, es gibt einen Film und Ausstellungsstuecke rund um das Leben der kleinen Pinguine. Um 20 Uhr folgen wir 11 Touristen dann dem Ranger um die Insel, denn er weiss, wo die Pinguine an Land kommen. Er beleuchtet sie fuer uns mit einer roten Taschenlampe, damit sie nicht in ihrer Orientierung behindert werden  und wir koennen sie aus dem Wasser kommen sehen. Diejenigen die an Land sind, rufen nach ihrem Partner in schrillem Geschrei, damit er den Weg nach Hause besser findet. Sie koennen nicht besonders gut sehen. Nachdem sie sich das Gefieder ausgiebig geputzt haben, machen sie sich im Watschelgang auf in ihre, manchmal in luftigen Hoehen liegenden, Wohnungen. Hat sich ein Nachbar in der Wohnung geirrt, gibt es heftiges Gezeter. Der Ranger zeigt uns eine Hoehle, in der 2 Kueken sitzen. Sie sind sehr plauschig und sehen groesser aus, als ihre Eltern. Es ist eine wirklich interessante Tour und wir sind froh, nicht dem Touristenrummel auf Phillip Island gefolgt zu sein.

Am Sonntag den 12. Oktober geht es die 80 km ueber die gruenen Huegel zwischen unzaeheligen Rinderfarmen ueber die Fleurieu Pensinsula nach Adelaide. An einer Kaeserei kaufen wir selbstgemachten Kaese und sitzen bei einer Kaffeepause dort inmitten gruenen Wiesen und einem Blumenteppich, beinah wie daheim am Tegernsee. Hinter Adelaide, wo wir nur durchfahren, geht es noch weitere 250 km bis Port Augusta, was unsere naechste Station sein wird. Die Landschaft wird zunehmend trockener und im Hintergrund zeigen sich die roten Berge der Flinder Ranges.



 
In Torquay auf dem Camp, es ist super kalt 12 Grad

 
In der Surfcity von Torquay, hier ist ein Surfmuseum und diverse Shops

 
Im Surfmuseum Torquay

 
Am beruehmten Bells Beach bei Torquay

 
Das Gespenst war surfen

   
Zwei nette Dresdner, Kathrin und Hendrik, zu Gast in unserem Camper. Viele Gruesse !!

 
Auf der Great Ocean Road

 
Und zwischendurch haengt wieder so eine Fellkugel, namens Koala, in den Baeumen

 
Die Great Ocean Road kurz vor dem Otway Nationalpark

 
Unser Umsonstcamp bei Johanna Beach

     
und dies ist unsere absolut kaelteste Nacht, 6 Grad, wir schlafen mit Muetzen

 
Ausblick auf Johanna Beach

 
Ausflug zum Moonlight Head               -            am Gable Point

 
weiter gehts zur Shipwreckcoast

 
Hier liegen die Ueberreste einiger gestrandeter Segelschiffe

 
Und es hat merkwuerdige Felsformationen hier unten

 
Ein Aussichtspunkt kurz vor den 12 Aposteln

 
Die Felsformationen der 12 Apostel

 




Das neue Besucherzentrum der 12 Apostel

 
So ist man in Australien unterwegs - Off-road Haenger und 4x4 vorne - und wir mitten drin

 
Die Felsformationen The Arche und Razorblade

 
In Port Campbell - hier gibts unser erstes Viktoria Bitter zum Fishburger

 
Blick auf Port Campbell und seine Wellen

 
Die Formation der London Bridge, die seit 1990 keine Bruecke mehr ist

 

 
Bei der Felsformation The Grotto

 
Im Maritim Museum in Warrnambool, einem historischen kleinen Hafen

 
Dies ist nicht dass, nach was es aussieht, es ist eine Rettungsvorrichtung fuer Schiffbruechige. Ralf mit alten Stahlbarren.

 
Im Tower Hill Game Reserve - ein neugieriger Emu

 
Dieser Koala wechselte von einem Baum zum naechsten. Ein seltener Anblick!

 
Der australische Nasenigel

 

Umsonstcamp am
Killarney Foreshore

 
Wir sind in South Australia !

 
Die Duenenlandschaft bei Beachport

 
und weisse Straende

 
An der Kueste bei Robe

 
Robe ist ein kleiner historischer Fischerort

 
Zum Bushcamp The Gums, einige Kilometer ausserhalb

 
Larry the Lobster faehrt mit

 
Die einsame Duenenlandschaft des Coorong Nationalparks mit seinen rosa Salzseen

 
Autofaehre ueber den Murray River auf die Fleurieu Peninsula

 
Warm angezogen geht es abends auf die Pinguininsel bei Viktor Harbor


Die Sonne geht unter und bald hoeren wir das laute Gezeter der kleinen Pinguine

 
Dies sind Helga und Bill, sie ziehen die Tram auf  der Insel - Blick auf Viktor Harbor

 
In den gruenen Wiesen der Fleurieu Peninsula

 

 
Schon durch Adelaide und auf dem Weg nach Port Augusta

 
Es wird immer waermer und wuester

 
In Port Augusta - dem Kreuzungspunkt zwischen dem Stuart Highway gen Norden und dem Eyre Highway nach Westen

 
Am Abend sitzen wir das erste Mal draussen - es ist warm - und planen eine Tour ins Outback



weiter von Adelaide nach Ceduna