Von Sydney nach Melbourne vom 14. September 2003 bis 03. Oktober
2003 Reiseabschnitt 2
Auf dem Princes Highway entlang nach
Suedwesten - die Snowy Mountain Road zum Mt. Kosciuzsco 2225m - Snowboarden
im Perisher Valley - im Wilsons Promotontory dem suedlichsten Punkt von
Australien
Teil 1
Abfahrt aus Coogee
Es ist Sonntag und heute starten wir endlich.
Unser Patrol hat in der Werkstatt in Manli, im Norden von Sydney,
bis Freitagabend gestanden. Die Camper, die fuer uns in Frage kamen und
die wir uns aus der Zeitung herausgesucht haben, mussten wir mit den oeffentlichen
Verkehrsmitteln abklappern. Da faehrt man locker 2 Stunden mit Bus und
Railway von einem Ende der Stadt ans andere. Von James, dessen Camper, wir
schliesslich gekauft haben, wurden wir sogar von der Station abgeholt. Ralf
hat Ihn von 4800 auf 4000 Dollar heruntergehandelt und wir bekommen noch
eine riesige Stahlkiste dazu. Als wir Freitagabend dann mit unserem Auto
von der Werkstatt zu Willi nach Bass Hill fahren um einen Gepaecktraeger
zu kaufen, versagt die Lichtmaschine. Es ist abends um 20 Uhr und ein wuetender
Anruf bei der Werkstatt hilft nichts, es ist Ihnen zu weit. Willi ist Deutscher
und nach einem Tee faehrt er uns spaet am Abend zur Bahn. Am Samstag frueh
kommen wir wieder zurueck und bringen das Auto zu Juan, er kommt aus Chile,
gleich bei Willy um die Ecke. Juan setzt uns eine neue Lichtmaschine ein
und schenkt uns auch noch eine Autobatterie fuer unseren Camper. Weiter gehts
nach St. Maries, um den Camper abzuholen. James hat schon alles vorbereitet
und nach einem Tee fahren wir, ich fahre und Ralf gibt Ratschlaege, mit Haenger
im Linksverkehr einmal quer durch den Stadtverkehr von Sydney zu unserem
Appartement in Coogee.
Am naechsten Morgen, am Sonntag, starten wir gegen Mittag - bloss
erst mal raus aus der Stadt. Kaum dass wir uns auf dem Princess Highway
Richtung Suedwesten befinden, stuermt es auch schon so stark, dass ich
mit 60kmh dahinschleiche. Bei Shellharbour, im Killalea Statepark, finden
wir einen netten Stellplatz. Doch der Wind wird immer staerker und ereicht
in dem recht ungeschuetzten Park Orkanboen. Die ganze Nacht liegen wir wach,
da wir befuerchten, dass unser Camper wegfliegt. Am Morgen legt der
Wind noch mehr zu und in Windeseile klappen wir alles zusammen. Es ist nicht
einfach, da wir alle unsere Sachen nur provisorisch untergebracht haben -
nichts ist an seinem Platz. Wir sind ziemlich geschafft, erst die Hektik
in Sydney, nun kein Schlaf wegen des Windes und voelliges Chaos mit unseren
Klamotten. Der Gepaeckkorb auf dem Auto muss noch auf Traeger geschraubt werden,
die wir noch besorgen muessen. In einem nahegelegenen Einkaufszentrum finden
wir alles Noetige. Der Wind laesst am Abend ein wenig nach, kommt nur noch
in Boen, und wir koennen wenigstens schlafen. Den folgenden Tag verbringen
wir bei maessigem Wind mit Trailer einraeumen und Gepaecktraeger schrauben.
In die Jervisbay zu Possum, Kaenguru und frechen Voegeln
Nun kann es losgehen. Ein Ranger hat uns den Booderee Nationalpark
empfohlen.. Also machen wir uns am Mittwoch den 17. September auf den
Weg , er liegt nur ca. 140 km weiter suedlich in der Jervis Bay. In einem
durch hohe Baume geschuetzten Campground, der an einem schneeweissen Strand
angrenzt , finden wir einen gemuetlichen Stellplatz. Auch hier gibt es
heisse Duschen und supergepflegte Sanitaeranlagen in denen immer Toilettenpapier
ist, sowie BBQ Moeglichkeiten ( auf gut Australisch "Barbie"). Campen ist
in Australien wirklich komfortabel. Als wir alles aufgebaut haben, gehen
wir an die Suedsee aehnliche Bucht, mit weissem, feinen Sandstrand und klarem,
hellblauem Wasser eingerahmt von Felsen. Alles sieht nach Urlaub aus, doch
es ist einfach saukalt - auch das Wasser. Wieder zurueck im Park, sehen
wir unzaehlige kleine Papageien in Gruen und Rot auf der Erde herumwatscheln.
Als wir uns vorsichtig naehern um ein Foto zu machen, landet der erste
auf Ralfs Kopf. Es gesellen sich immer mehr dazu, dann setzen sie sich
in einer Reihe auf den Tisch und schliesslich habe ich auch noch 2 auf
meinem Kopf und Schulter sitzen. Gut dass keiner von ihnen mal musste.
Als wir abends dann am Grill stehen, haben wir sie gesehen - unsere
ersten Kaengeruhs !! Sie geheoren zur Sorte des grossen Eastern Grey Kangurus,
mit sehr plauschigem grauen Fell. Die beiden bewegen sich ganz langsam
und richten sich immer mal wieder auf, um nach dem rechten zu schauen.
Sie sind nicht sehr scheu. Dann kommt noch ein Possum vorbei, etwa von
der Groesse eines Waschbaeren, dass eher aufdringlich ist und reges Interesse
an Ralfs Gebratenem auf dem Grill zeigt. Als wir mit einem Aussie am Feuer
sitzen, muessen wir ein zweites Possum immer wieder mit der Grillzange
vom Tisch wegschubsen. Ein drittes ist nun oben auf dem Grill und knabbert
an den Resten auf der Grillplatte. Sehr hygienisch - und der naechst
braet sein Fleisch darauf.
Sehr diebisch und aeusserst frech ist der Kookabura, ein grosser
Vogel, gehoert zur Gattung der Eisvoegel. Er sitzt auf den Baeumen und
lauert von dort auf Beute. Von unseren Nachbarn hat er im Sturzflug einen
Hamburger vom Grill geholt.
Beim naechtlichen Gang zur Toilette, haben wir ein Bandicoot entdeckt.
Er hat in etwa die Form eines Miniwildschweines und eine lange spitze
Nase. Der Bandicoot ist auch nachtaktiv und immer etwas hektisch unterwegs.
Der ganze Nationalpark ist wunderschoen, sowohl im Wald als
auch in den Riffen der geschuetzten Bucht gibt es reges Tierleben
und man ist mittendrin. Der Park wird seit 1997 von der Aborigines Gemeinde
gefuehrt. Hier bleiben wir ein paar Tage und ruhen uns aus oder erkunden
die umliegenden Trails. Von den beiden Kaengurus bekommen wir mittags
nochmal Besuch, wo sie ganz nah bei uns Gras fressen und Ralf fast
ueber den Fuss hoppeln. Eines Abends sitzt vor unserem Camper ein Possum
mit Jungem auf dem Ruecken und frisst Apfel. Das Junge verschwindet schliesslich
wieder im Fellbeutel der Mutter, als wir es mehrmals mit Blitz fotografiert
haben.
Nach Jinderbyne in die Snowy Mountains
Am Sonntag den 21. September packen wir morgens bei Regen zusammen,
um weiter den Princess Highway nach Westen in Richtung Snowy Mountains
zu fahren. Mittags halten wir am Hafen in Ulladulla und essen frischen
Fisch mit Chips. Wir fahren bis Mystery Bay, einem einfachen Campground
am Steilufer zum Meer. Der Ranger ist Aborigene und erzaehlt uns eine Menge
ueber sein Land. Nach einem abendlichen Spaziergang fange ich mir unmerklich
eine Zecke ein und sie beisst sich ueber Nacht in meinen Haaren fest - natuerlich
entfernen wir sie sofort nachdem wir sie entdeckt haben.
Am naechsten Morgen geht es weiter den Princess Highway entlang. Ralf
entdeckt bei einer Pause einen riesigen Leguan, der nachdem er uns gesichtet
hat auf den naechsten Baum fluechtet. Beim fotografieren des Leguans lassen
sich zwei Zecken unmerklich herabfallen, die sich waehrend der Fahrt auf
Ralfs Unterarm festbeissen. Als wir auf die Snowy Mountainroad bei Bega einbiegen,
entdecken wir die Schmarotzer. Sogleich wird das ganze Auto und Ralfs T-Shirts
nach weiteren Uebeltaetern untersucht. Doch alles ok.
Mittags erreichen wir das historische Oertchen Nimmitabel, wo wir in einem
Cafe sehr gute Buerger essen. Alles ist sehr gemuetlich und beschaulich.
Als wir gegen vier Uhr Jindabyne auf 900m erreichen und im Visitorcenter nach
Campingmoeglichkeiten und Skigebiet fragen, entschliessen wir uns, da die
Schneelage noch gut ist, Snowboards noch heute zu leihen. Wir wollen morgen
nach Perisher Valley, dem hoechst gelegenen Skigebiet der Snowy Mountains,
zum Snowboarden gehen. Es gibt auch Hosen zu leihen und Handschuhe fuer 20
Dollar zu kaufen. Gut ausgeruestet fahren wir zum Snowline Caravanpark kurz
hinter Jinderbyne. Campen ist zwar auch im Mt. Kosciuzko Nationalpark moeglich,
aber es ist hoeher gelegen als Jindabyne und wir wollen nicht mehr frieren
als noetig.
weiter nach Melbourne Teil 2
Unser
Zuhause fuer die naechsten 9 Monate...es geht los
Blick auf Wollongong
Unser erster Campingplatz im Killalea State Park - nach dem grossen
Sturm
Surfen in Killalea
Entlang dem Princess Higway
Begruessung durch eine Horde Rosellas im Brooderee National Park an der
Jervis Bay
Die Eastern Grey Kaengurus besuchen uns an unserem Platz - der hintere kratzt
sich am Bauch !
Sie haben graues plauschiges Fell und die Ruhe weg
Der Booderee N.P. ist 1996 wieder in den Besitz der Aborigenes uebergegangen,
die hier seit tausenden von Jahren ein Zuhause hatten.
Kaffeepause in Huskisson, dem Hafenort an der Jervisbay
Abends besucht uns ein Brushtail Possum und frisst Apfel
Einer der weissesten Sandstraende der Welt - am Green Patch Camp im Brooderee
N.P.
Der freche Kookaburra - auf einem Trail durch das Bushland vom Brooderee
N.P.
Eukalyptuswaelder und Farne
Es blueht viel im australischen Fruehling - ein Steg fuehrt uber sumpfiges
Bushland
Bei unserem Camp in Green Patch im Brooderee N.P.
Ralf geht im eisigen Wasser schwimmen - 6 Minuten
Ein weitere Brushtail Possum besucht uns mit Kleinem auf dem Ruecken
Nur wenn
man genau hinschaut sieht man das hektische Bandicoot durch das Gebuesch
sprinten!
Durch Ulladulla weiter auf dem Princess Highway gen Westen
Bushcamping in der Mystery Bay
Felsformationen in der Mystery Bay
Ein riesiger Goanna, mit 2m die zweitgroesste Leguanart der Welt, fluechtet
auf den Baum
Der Piper Lookout an der Snowy Mountain Road, auf dem Weg in die Berge
Burgerzwischenstop in Nimmitabel, auf dem Hochland vor den Snowy Mountains
Trockenes Weideland auf dem Weg nach Jindabyne
Ankunft im 900m hoch gelegenen Jindabyne mit Blick auf die Snowy Mountains,
auf dem Snowline Caravan Park
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