Von San Pedrito Melaque ueber Ixtapa nach Acapulco   vom 02. April 2003 bis 13. April 2003
Am Pazifik entlang nach Sueden - 2. Reiseabschnitt

Am Mittwoch, den 2.04. verabschieden wir uns von den Schweizern, sie bringen ihren Citroen bus nach Manzanillo in den Hafen, wo er in einer Woche in einem Container nach Chile verschifft wird. Im Gegensatz zu uns, wir verkaufen ja unsere Fahrzeuge wieder auf dem jeweiligen Kontinent, muessen sich Globetrotter mit ihren von daheim mitgebrachten Autos sehr viele Gedanken um die Verschiffung machen. Es ist waehrend so  einer Ueberfahrt nicht unueblich, dass die Fahrzeuge aufgebrochen werden.
Wir bedauern  alle vier, dass wir uns nicht eher kennengelernt haben, dann haetten wir die Tour gemeinsam nach Panama gemacht. Martin grillt abends genauso gerne Riesensteaks wie Ralf. So verabreden wir uns in etwa 2 Jahren an der Ostsee.

Auch bei uns geht es nach einem Grosseinkauf in Manzanillo weiter gen Sueden. Hinter Tecoman beginnt eine einsame, kurvenreiche Kuestenfahrt durch den Staat Michoacan. Illegaler Drogenhandel und somit bewaffnete Banden machen diese 500km lange Strecke sehr unsicher. Wir passieren mehrere Militaerkontrollen, die uebrigens auf Druck der USA nach Drogen fahnden, und sehen bewaffnete Federales patroullieren. Die Kuestenstrasse ist wunderschoen. Sie windet sich immer wieder hoch hinaus und es ergeben sich faszinierende Ausblicke auf die wellenumtosten, einsamen Straende und Felsen. In den Flussmuendungen, die meist von Kokospalmen eingerahmt sind, gibt es winzige Siedlungen mit palmwedelgedeckten Huetten direkt am Strand. Hier gehen die Schweine noch durch das Dorf spazieren.

Am ersten bekannten Surfspot, Pascuales, sehen wir riesige brecher. Es sind zwei Surfer mit superschmalen Brettern draussen. Der  ganze, hier schwarze, Sandstrand  ist durch die Gischt der Wellen mit Nebel ueberzogen.  Mit den hurricane geschaedigten haeusern
und palapas um uns herum,  bietet sich hier ein fast gespenstisches Bild. Wir kommen an diesem Tag langsamer voran als wir dachten, so suchen wir uns fuer die Nacht einen  sicheren Standplatz vor einem Hotel in dem kleinen Ort s. Juan de Alima.
Am Donnerstag fahren wir wieder sehr frueh weiter, weiter auf der kurvenreichen Mex 200 gen Sueden. Etwa  200km gilt  es bis zu unserem naechsten Ziel Neixpa zu schaffen. An dem kleinen, abseits der Strasse gelegenen Ort Ticla machen wir halt. Es fuehrt ein Weg durch Bananenplantagen hinunter, der nur sehr  schwer zu finden ist, mehrmals muessen wir nach dem Weg fragen. Auch hier hat es riesige Wellen und es sind einige Surfer draussen. Auch hier kann man sich direkt an den Strand stellen und im Fluss, inmitten tropischer Vegetation  baden. Es gefaellt uns sehr gut hier, doch die Wellen sind zu gross und so entscheiden wir uns doch weiter zu fahren.  Es sind einige Palapas in Luxusausfuehrung im Bau, wahrscheinlich werden in ein paar Jahren gut betuchte Surfer hier wohnen. Ein Kontrast zur einfach lebenden Bevoelkerung wie er groesser nicht sein kann.
 
Neixpa
Nach 4 Stunden anstrengender Fahrt, mit Zwischenstop in Mauata und nochmaliger Militaerkontrolle erreichen wir Nexpa. Von weit oben sind schon die reihenweise in die Bucht laufenden Wellen auzumachen. Wir finden am Ende des kleinen Ortes, der fast nur aus Cabanas fuer Surfer zu bestehen scheint, einen Stellplatz unter bzw. zwischen den Kokos palmen, es wird vor herabfallenden Kokosnuessen gewarnt und eine Nuss wuerde unser Camperdach sicher sprengen .
Hinter uns liegt gleich die Flussmuendung, die das einzige Suesswasser zum baden und Waesche waschen fuehrt. Es hat zwar Duschen hier, aber habt ihr schonmal versucht euch mit Salzwasser einzuseifen? Man ist hinterher klebriger als vorher.
Es wird waermer, tagsueber sind es etwa 30 grad im Schatten und in der Nacht zwischen 23 und 25 Grad Celsius.

Am Freitag geht Ralf zum Surfen und kaempft sich durch die grossen Wellen und starke Stroemung nach draussen. Ich bleibe lieber am Strand unter den Palmen sitzen. ...und abends gibt es herrliche Sonnenuntergaenge ins Meer.

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Die Schweizer Martin und Daniela                                     Boca de  Pascuales

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Boca de Pascuales, die Wellen sind riesig ueber 10 Meter

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Naechtigungsplatz in San Juan de Alima

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Die Bucht La Ticla                                                                Flussmuendung La Ticla

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Iguana am Strand von La Ticla

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La Ticla

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Maruata

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Auf der Mex 200

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Die Wellen vor Neixpa

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Neixpa Abendstimmung

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Unser Camp in Neixpa und die Nachbarn

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Neixpa


In Neixpa laesst es sich sehr gut fuer laenger aushalten. Man zahlt nur 4 Dollar die Nacht und es gibt einen kleinen Laden sowie ein Restaurant. Es gibt hier eigentlich nur Leute die surfen, und natuerlich die einheimischen Mexikaner,  die mit den einfachen Bedingungen, was die Unterkunft betrifft, vollends zufrieden sind. Man kann in Cabanas, sog. einfache Huetten, uebernachten, oder in Haengematten unter den Palapas am Strand oder eben im eigenen Zelt irendwo. Die wenigsten Amerikaner nehmen die lange Anreise mit dem eigenen Fahrzeug auf sich, sie fliegen nach Acapulco und kommen mit dem Ueberlandbus oder Mietwagen nach Neixpa.
Wir entschliessen uns, am Samstag weiterzufahren, obwohl es uns hier gut gefaellt. Die Wellen sind einfach zu hoch und die Stroemung ist so stark, dass, wenn man nicht aufpasst in einen hohlbrechenden Beachbreak geraet.

Also machen wir uns weiter auf die Suche nach einem entspannteren Spot. Von unserem Nachbarn haben wir den Tip, El Chico the ranch, bekommen. Dort sollen die Wellen etwas kleiner sein. Es liegt etwa 3Stunden weiter suedlich. Auf der Fahrt dorthin schauen wir uns kurz Playa Azul an. Der Strand ist zugebaut mit Palapas,unter denen zahlreiche Restaurants um Kundschaft wetteifern. Playa Azul ist ein Touristenort fuer Mexicaner, es verirren sich kaum Auslaender hierher. Ueberhaupt haben wir seit Puerto Vallarta keine Touristen im eigentlichen Sinne mehr getroffen und auf der mex 200 schon gar keine RVs oder Camper mehr.

Nach etwa 90km fragen wir in El Chico mehrmals nach der Abzweigung zum Playa the Ranch. Es geht an einem Fussballfeld [ Sandplatz ] 1km ausserhalb rechts in einen Sandweg ab. Es folgen 4km Rumpelstrecke zum Meer. Nachdem wir die Kuhherde passiert haben, sehen wir zwei Camper unten stehen. Die Wellen sind recht schoen, aber es ist uns doch etwas zu einsam fuer diese Gegend. Einer von ihnen gibt uns den Tip nach Saladita weiterzufahren, er kennt dort einen Mexikaner gut, bei dem wir auf dem Grundstueck stehen koennen.

Saladita
So machen wir uns dann  auf die Weiterfahrt. Beim km-stein 40 in Los Llamos geht es 3 km ans Meer und wir finden Pacos Haus sofort. Dort werden wir von ihm und seiner Frau und den beiden Kindern herzlich begruesst, sie haben ein Restaurant. Wir brauchen nichts zu bezahlen, gehen aber dafuer abends bei ihnen essen. Die Wellen sind genau richtig zum Longboarden und sogar fuer mich gibt es weiter innen die richtige Wellengroesse.
 Wasser gibt es aus einem Brunnen, dass man sich zum Duschen  mit einem Schoepfgefaess einfach ueber den Kopf kippt. Wir sind die einzigen, die mit ihrem Camper hier sind. Tagsueber kommen von ixtapa  ein paar Surfer  mit ihren Mietwagen. Hier werden wir ein paar Tage bleiben. Paco hat fuer uns eine ganze Menge Mangos von seinen Baeumen geholt und er hat Ralf die unterschiedlichen Sorten erklaert. Sie schmecken wirklich unglaublich gut. Zwischendurch muessen wir immer wieder eine Horde Esel aus der Plantage vertreiben, Paco nimmt einfach seine Steinschleuder, aber sonst passiert ausser Wellenreiten nicht viel, dafuer stehen wir um 6.00 Uhr auf.
Und natuerlich hat es hier wieder herrliche Sonnenuntergaenge die es zubeobachten gilt... was fuer ein schoenes Leben wir fuehren...







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El Chico, Surfspot the Ranch

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La Saladita

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Unser Camp in der Kokosplantage von Paco                         Mangobaeume gibt es hinter uns

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Besuch von einer Eselherde                                                 Pacos Brunnen ist unser Waschplatz

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Ralf auf dem Weg zu den Wellen



Es geht weiter nach ACAPULCO

Nach fast einer Woche bei Pacos Familie geht es weiter. Wir fahren in die naechste Hauptstadt, Zihuantenjo, um die Homepage upzudaten und einen Grosseinkauf zu machen. Es ist tagsueber so unglaublich heiss, dass wir froh sind in dem klimatisierten Buero am Internet zu sitzen. Leider ist es so langsam, dass ich nicht nach Hause telefonieren kann. Am Abend finden wir nach langem Suchen, etwas ausserhalb gelegen am Playa de Ropa, eine  Stellmoeglichkeit fuer Camper. Der Strand liegt 50m entfernt und so machen wir zum Sonnenuntergang einen kleinen Spaziergang. Am Ende der Bucht liegen einige Luxushotels und hinter ihren Abzaeunungen sitzen sichtbar wohlhabende Touristen beim Dinner, mit Blick auf den mit Mexikanern gefuellten Strand - absolute Gegensaetze.
Wir treffen hier zwei deutsche Frauen, die sich auch einen Camper in den usa gekauft haben und gerade aus Honduras zurueckkommen,so tauschen wir den ganzen Abend Adressen und Erlebnisse aus.
Am Samstag, den 12.04. gehts nach dem Einkauf die 240km nach Acapulco. Die Kuestestrasse ist ab hier stark befahren und bietet im ersten Drittel spektakulaere Aussichten von der Steilkueste auf das Meer. An einem der schoenen Aussichtspunkte essen wir Pescadillos zum Mittag.
 
Der Verkehr nimmt immer mehr zu, umso naeher wir Acapulco kommen und ebenso die Anzahl der Tope, jener mexikanischen Verkehrsberuhigungsmassnahmen, die bei Nichtbeachtung das Auto in einen Schrotthaufen verwandeln.
Der mexikanische Tope an sich sieht aus wie ein ueberasphaltiertes Rohr mit ca 40cm Hoehe. Er kann mal flacher und breiter ausfallen, mal schmal und steil oder sogar aus Metallhalbkugeln bestehen, die im Schneckentempo ueberfahren werden muessen "dafuer aber gut sichtbar" sind. Die hinterhaeltigsten sind die, die in Asphaltfarbe gehalten sind und ohne jegliche Vorankuendigung in der kleinsten Palmhuettenansiedlung aus dem Nichts auftauchen.
Am Tope selbst spielt sich dann auch das gesamte doerfliche Leben ab, hier wird ueber das Wetter gesprochen und ueber das passierene Fahrzeug samt Insassen, das ja zwangsweise auf Schritttempo abbremsen muss und somit dem Blick der Dorfbewohner gnadenlos ausgesetzt ist -  es gibt am Tope immer etwas zum kaufen und die Schweine, Huehner und Hunde ueberqueren gerne hier die Strasse, da sie dann Zeit haben. Der Tope hat somit weit ueber die eigentliche Geschwindkeitsbegrenzende Massnahmen hinausgehende vielschichtige Funktion - aber er nervt  unglaublich und setzt die Geduld des Autofahrers aufs Spiel.

Wir steuern einen Campingplatz 10km vor Acapulco, in Pie de la Cuesta an. Er liegt am Strand  unter Kokospalmen und wird von zwei aelteren Damen gewissenhaft gefuehrt. Hier ist alles eingezaeunt und wir bekommen sogar einen Schluessel. Auf dem Platz sind ausser uns nur Mexikaner in ihren riesigen Familienzelten, die hier ihren Osterurlaub verbringen, natuerlich mit ausreichend lauter Musik. Die Nacht wird sehr heiss, 30 grad, da der Wind nachts komplett aufhoert und durch die hohe Luftfeuchtigkeit die Hitze noch groesser scheint.

ACAPULCO
Am Sonntag stehen wir frueh auf, ich  schon vor Sonnenaufgang, um mit dem Bus in die Stadt zufahren. Die Fahrt geht ueber die Steilkueste in die von Bergen eingerahmte  Bucht von Acapulco. Vom Zentrum der Altstadt, gehts mit dem Kaefer-Taxi wieder hinauf zu den Klippen, La Cebrada, zu den beruehmten Felsenspringer von Acapulco. Puenktlich um 12.45 Uhr zeigen sich die Clavadistas und fuehren die ersten Probespruenge von geringerer Hoehe in die enge Bucht durch. Mit Ausnutzung der Wellen springen sie in die Tiefe. Als es nun endlich von den grossen Felsen losgehen soll, die Clavadistas sich bekreuzgt haben und die Touristen ihre Kameras schussbereit haben, gibt es eine Unterbrechung. Im Eintauchbereich der Springer schwimmt ein tote Ratte mit Fuessen nach oben. Also muss wieder einer runter und die Ratte mit der Zeitung herausfischen. Dann gehts los mit den spektakulaeren Spruengen  aus 25m und 30m Hoehe.

Als die Show vorbei ist, fahren wir wieder mit einem der Kaefertaxis ins Zentrum des alten Acapulco, dem Zocalo. Auf diesem schattigen Platz vor der Kirche herrscht reges Treiben, denn  es ist Palmsonntag und vor der Kirche steht eine 100m lange Schlange Menschen, die alle mit palmzweiggestecken in der Hand in die Kirche wollen.
Im nahegelegenen Hafen entscheiden wir uns spontan zu einem B
ootsausflug durch die Bucht von Acapulco. Vom Wasser aus ergibt sich ein schoener Blick auf die  eng bebauten Huegel der Stadt. Wir passieren einige, an steilen Felswaenden erbauten Luxusvillen und Hotels mit Privatstraenden. Als wir eine kleine Insel mit Badebucht erreichen, steigen unsere Mitreisenden hier aus und stuerzen sich in das unglaubliche getuemmel von Badenden. Hier ist das Wasser seicht und die Mexicaner sitzen mit Schwimmwesten!! zu Hunderten dicht an dicht im kniehohen Wasser. Dazwischen schieben Haendler ihre schwimmenden Tablets und bieten Souvenirs an. Der ganze Strand wird von Musik beschallt  und man kann aufblasbare Gummitiere in jeglicher Art kaufen. - Rimini in Mexico. Wir nehmen gleich das naechste Boot zurueck.
Nach einem Stadtbummel gehts zum Sonnenuntergang mit dem Stadtbus zurueck nach Pie de la Cuesta. Es war ein sehr schoener, gemuetlicher Tag in Acapulco.

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Zihuantenejo

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Morgens unter der Bananenstaude   -    das Auto von Angelika und Anne in Zihuantenejo


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Mittagspause auf der Fahrt nach Acapulco



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Am Strand von Pie de la Cuesta        -        Busfahrt nach Acapulco

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La Cebrada

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Die Felsenspringer von Acapulco, Clavatistas


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Am Zocalo in der Altstadt von Acapulco

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Villen in der Bucht von Acapulco

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Der mexikanische Ausflugsbadestrand zu Ostern

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Mit dem Schiff wieder zurueck in die Bucht von Acapulco

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Fischerhafen in Acapulco