Costa Rica  ueber Liberia und San Jose nach Paso Caneas      vom 16.Mai 2003 bis 20. Mai 2003 Bericht/Fotos

Die Panamericana entlang durch die Cordillera de Talamanca Richtung Panama  Reiseabschnitt 9

Ueber die Grenze
Am Freitag den 16.Mai, gehts die 12km auf der Dirtroad nach San Juan del Sur, dem kleinen Fischerort, zurueck. Es ist etwas schlammig geworden durch den Regen und so fahre ich in den steileren Passagen mit Lastuntersetzung.
Als wir die Grenze bei Planas Blancas erreichen, werden wir nach der fuer Nicragua ueblichen, komplizierten Ausreiseprozedur von einem Costa Ricanischen Grenzbeamten im gelobten Land willkommengeheissen. Und wirklich, hier gibt es Computer und alles geht flott voran. Auch wird der Unterschied zu Nicaragua mehr als deutlich, als wir die ersten Haeuser und Geschaefte sehen. Alles entspricht mehr westlichem Standard und der amerikanische Einfluss ist mehr als deutlich zu spueren. Die Strassen allerdings sind in einem erbaermlichen Zustand und es ist muehsam um die tiefen Schlagloecher herumzufahren. Gleich hinter der Grenze beginnt weites gruenes Farmland, mit grossen Ranchen, weidenden Rinderherden und den ueber 3000m hohen Vulkanen im Hintergrund. Etwa 60km hinter der Grenze campen wir auf einem Hotelgelaende vor Canas incl. Fruehstueck. Es regnet die ganze Nacht.

Nach San Jose in die Cordilleren
Am Samstag gehts frueh los Richtung San Jose. Wir moechten nun unser Ziel, den Panamakanal recht bald erreichen und uns bei der Ruecktour mehr Zeit fuer die Pazifikstraende Costa Ricas nehmen. Wir koennen dann unsere Zeit besser einschaetzen, da wir dann die Entfernungen kennen. So versuchen wir ueber die schlechten Strassen so weit wie moeglich voranzukommen. In San Jose, der auf 1500m am Fusse zweier Vulcane gelegenen Hauptstadt Costa Ricas, verfahren wir uns erst einmal wieder, denn mit der Beschilderung haben sie es hier nicht so. Mit Hilfe unseres Kompasses finden wir schliesslich die richtige Strasse weiter hinauf in die Berge. Die Panamerikana windet sich in vielen Serpentinen auf 2500m weiter hoch in den Bergnebelwald. Wir schleichen 2 Stunden hinter den Lkws bergauf, es gibt auf der schmalen Strasse keine Moeglichkeit zum Ueberholen. Der Bergnebelregenwald macht seinem Namen alle Ehre und nach anfaenglich wunderschoenen Ausblicken, kann man nun die Hand vor Augen nicht mehr sehen und es schuettet wie aus Eimern. Willkommen in der Regenzeit!

In der Sackgasse
Unser Ziel fuer heute Nacht ist Genesis 2, einem privaten Nationalpark im Bergnebelwald. Wir finden gegen 16 Uhr auch tatsaechlich die Einfahrt im Nebel. Es sind noch 4km auf einer Dirtroad zu fahren. Da alles vom Regen aufgeweicht ist, fragen wir nochmals jemanden nach dem Zustand des Weges. No problema..na denn. Der Weg geht stetig bergab und wird immer schmaler und steiler, bis wir schliesslich gerade so durch das dichte Gebuesch des Nebelwaldes passen. Vor einem Tor, das abgeschlossen ist endet unsere Fahrt. Hier ist kein Umdrehen moeglich und so geht Ralf zu Fuss weiter, waehrend mich das ungute Gefuehl beschleicht, dass wir festsitzen. Nach mir endlos erscheinender Zeit, es daemmert schon, kommt Ralf zurueck. Er hat zwar einen Schluessel fuer das Tor, aber es gibt auch dahinter keine Wendemoeglichkeit fuer uns mehr. Es bleibt uns nichts anderes uebrig, als den schmalen Weg rueckwaerts mit Allrad wieder hinaufzufahren. Immer wieder ein Stueck vor und zurueck. Nach einer halben Stunde etwa finden wir eine kleine Ausbuchtung, in der aber Wasser steht. In mm - Arbeit wenden wir, wozu der Allrad wieder raus muss, zwecks engeren Wendekreises. Als wir schliesslich umgedreht haben ist es stockdunkel und es regnet immer noch. Wir entscheiden uns mitten auf dem Weg stehen zu bleiben und hier die Nacht zu verbringen. Es spricht eigentlich gegen unser Prinzip der Gefahrenvorbeugung, einfach irgendwo in der Landschaft zu uebernachten. Wir suchen immer die relative Sicherheit eines privaten oder bewohnten Grundstuecks.
Doch wir verbringen eine ruhige Nacht und es wird bis 13 Grad kalt. Am Morgen kommen die zwei canadischen Besitzer des Nationalparks Genesis vorbei und fragen uns ob wir mit ihnen nicht einen Trail machen wollen, doch wir wollen weiter.  Nachdem Ralf einige Nahaufnahmen von umherschwirrenden Kolibris machen konnte, fahren wir 4km zurueck zur Panamericana.


Nach etwa 30km fahren wir ueber einen 3400m hoch gelegenen Pass. Wenn die Nebelschicht sich fuer einen kurzen Moment lichtet, bietet sich ein grandioser Ausblick in die gruenen Taeler bis zur Kueste des Pazifiks. Bei Regen und Nebel geht es langsam die kurvige Strasse wieder bergab. In dem hoechstgelegenen Gasthaus Costa Ricas essen wir landestypisch und preisguenstig zu Mittag. Beim Essen kann man jede Menge hektische Kolibris aus naechster  Naehe beobachten, die vor dem Panoramafenster mit Zuckerwasser gefuettert werden. Der kleinste ist etwa 4cm gross.
Auf der Weiterfahrt treffen wir Oliver. Er ist mit seinem VW Bus ebenfalls nach Panama unterwegs. Als gebuertiger Suedafrikaner hat er in Australien eine Firma, die fuer Bilfinger und Berger die neue Bruecke ueber den Panamakanal geplant hat. Oliver hat seine Fahrt von Californien zur Baustelle in Panama zum Surfen an einigen Straenden genutzt. Wir tauschen unsere Adressen und Oliver bietet uns an die Baustelle der Bruecke zu zeigen. Er erzaehlt uns ausserdem, dass er oefter mit korrupten Beamten Probleme hatte, die Dollar von ihm wollten. Wir scheinen bisher wirklich Glueck zu haben.

Casa Del Arbol, bei den Franzosen
Umso weiter wir ins Tiefland kommen, desto waermer wird es wieder. Der Beginn der Regenzeit laesst alles noch gruener werden. Bald sind wir wieder inmitten tropischer, ueppiger Vegetation und fahren entlang dem  rotbraunes Schlammwasser fuehrenden Flusses, Rio Grande,  Richtung Palmar Norte. Durch den Regen sind einige Haenge seitwaerts der Strasse auf die Fahrbahn abgerutscht. Immer wieder muessen wir Steine und Erdbrocken umfahren.
Hinter Palmar Norte sehen wir ein kleines Schild b+b und biegen in den kleinen Weg ein.

Casa Del Arbol gehoert einem franzoesischem Paar, die sich vor 12 Jahren das Grundstueck gekauft haben. Das Haus hat Hubert, ein Korse, selbst gebaut. Es gibt Ziegen, Schafe, Huehner, Pferde, 2 Hunde, 2 Katzen und 3 Papageien auf dem riesigen Grundstueck. Wir duerfen in ihrem tropischen Garten inmitten schoenster Blumen campen. Nachdem wir herzlich mit einem Cocktail empfangen worden sind, gehen wir in dem Naturpool mit fliessendem Wasser schwimmen. Die Kehrseite dieses Paradieses sind die Moskitos - aber es gibt ja OFF-Spray - , die reichlich ueber uns herfallen und die hohe Luftfeuchtigkeit, die nichts mehr trocknen laesst. Das feuchtheisse Klima mit starken Regenfaellen wird uns sicher die naechsten Wochen erhalten bleiben.
Es ist Montag, 
wir bekommen ein unglaublich gutes, europaeisches Fruehstueck serviert mit Omelette, Schafskaese, richtigem Brot, Sternfruchtsaft frischgepresst und selbstgebackenen Muffins. alles mit tropischen Pflanzen dekoriert und stilvoll  serviert. Wir fuehlen uns hier so wohl, dass wir einen Tag laenger bleiben. Als Hubert noch seine Pferde fuer uns sattelt, freuen wir uns, besonders ich, auf einen Ritt ins Gelaende. Leider endet der Ausflug vorzeitig, da Hubert mir trotz meiner Einwaende ein junges, so gut wie nie gerittenes Pferd gegeben hat. Es ist gestiegen, um mich, die ungewohnte Last auf dem Ruecken loszuwerden und hat das Gleichgewicht verloren und ist nach hinten uebergekippt. Ich lag unter dem Pferd im Schilf und konnte mich unverletzt befreien.  Meine in ueber 30jahre erworbenen Reitkuenste nutzten mir gar nichts. Das Pferd war voellig fertig mit den Nerven, und wird so schnell nicht reitbar sein. Ich bin froh, dass ich mit dem Schrecken davon kam und mir nichts getan habe.
Am Abend gibt es Lammkeule aus eigener Zucht, die die beiden mit verschiedensten Beilagen auf einem Bananenblatt anrichten. Es wird mal wieder ein perfektes Abendessen mit zweit lustigen Gastgebern. Es ist unglaublich, wie wohl man sich mal wieder unter Europaern fuehlt, es ist einfach die gleiche Wellenlaenge und wir erleben es auf unserer langen Reise einige wenige Male.
 
Am Dienstag, den 20.Mai  starten wir, nach einem weiteren guten Fruehstueck, Richtung Grenze nach Panama. Durch den starken Regen der vergangenen Tage ist eine Bruecke zerstoert und wir muessen einen langen Umweg durch Felder und ueber einige kleine Holzbruecken fahren. Auch die grossen Lastwagen sind auf dieser Strecke in Schrittgeschwindigkeit  unterwegs.



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Die Panamericana in Costa RIca kurz hinter der Grenze

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Ein Leguan besucht uns beim Camper in Canas

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Panamericana in Richtung Liberia Volcan Miravalles im Hintergrund - und die Pazifikkueste

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Strassenbauarbeiten an der Panamericana

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Durch San Jose, Costa Ricas Hauptstadt

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In den Bergen der Cordillera de Talamanca
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Wir erreichen die Bergnebelwaelder auf 2500m Hoehe

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Einfahrt nach Genesis 2, dem Nationalforest

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Hier verbrachten wir die Nacht im regnerischen Bergnebelwald

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Ein Hummingbird fliegt Ralf direkt vor dem Fotoapparat herum

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Typische Vegetation der Bergnebelwaelder

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Manchmal schaut der blaue Himmel durch den dichten Nebel

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Der Pass auf 3481 Meter ueber Meereshoehe in den Cordilleren

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Im Restaurante Georgina, es gibt Maistortilla, Bohnen, Reis und Gemuese mit Blick auf die Kolibris


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Wenn sie mal stillsitzen, sehen die Kolibris niedlich aus

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Durch den Nebel geht es wieder langsam bergab

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Wir treffen Oliver, ebenfalls auf dem Weg nach Panama

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Wieder unten in der Tiefebene entlang des Rio Grande

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Das tropische Paradies von Casa Del Arbol

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Im Naturpool

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Das Haus im individuellen Stil, alles von Umberto handgefertigt

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In der Casa del Arbol  (spanisch fuer Baumhaus)

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Wir satteln die Pferde

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Lise, Hubert und Rambo

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Auf Umwegen zur Panamesischen Grenze

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Dies ist die Warteschlange nach Panama

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